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20.02.2015 | 06:01 | Düngung 

Frühlingsluft und Gülleduft

Hannover - In die Frühlingsluft mischt sich in vielen Landkreisen Gülleduft dazu. Denn die Bauern düngen Getreide, Raps und Grünland mit den wertvollen Nährstoffen.

Nährstoffausbringung
Beim Düngen müssen die Tage abgepasst werden, an denen die Böden in der Nacht gefroren und tagsüber aufnahmebereit sind. (c) Margit Power - fotolia.com
Wie der Landvolk-Pressedienst schreibt, sparen die Landwirte dadurch mineralischen Dünger ein und gönnen ihren Böden eine Extraportion humusbildende Mikroorganismen. Dass die Sperrfrist für die Gülleaufbringung seit dem 1. Februar aufgehoben ist, bedeutet jedoch nicht, dass die Auffangbehälter nun komplett geleert werden. „Wo keine Pflanzen sind, darf auch keine Gülle aufgebracht werden. Das wäre noch viel zu früh“, sagt Jörn Ehlers, Vorsitzender des Landvolkkreisverbandes Rotenburg-Verden. Außerdem sei es bei tief gefrorenem Boden verboten, Gülle auszubringen. Es müssen also die Tage abgepasst werden, an denen die Böden in der Nacht gefroren und tagsüber aufnahmebereit sind.

Neben den Verhältnissen auf dem Feld nehmen die Landwirte aber auch Rücksicht auf ihre Mitmenschen im Dorf. „Ich bin ja selber Landwirt und bringe die Gülle nicht unbedingt am Wochenende auf, wenn die Leute spazieren gehen wollen oder die Windrichtung sehr ungünstig für die Einwohner ist“, sagt Ehlers. Andere Dinge seien durch die Düngeverordung geregelt, die streng überwacht werde. Da der Dünger teuer ist, achten die Landwirte darauf, den Pflanzen nur so viel zur Verfügung zu stellen, wie sie durch die Ernte verbraucht haben. Eine Bodenuntersuchung im Labor gibt ihnen wertvolle Hinweise, wie viel pflanzenverfügbare Nährstoffe im Boden vorhanden sind.

Und das mit Erfolg: Das Umweltbundesamt bestätigt in seinem aktuellen Bericht die „sehr gute“ Qualität des Trinkwassers mit einem rückläufigen Trend der Nitratwerte, die seit 2009 bei nahezu Null liegen. „In unserer Region funktioniert die Zusammenarbeit sehr gut und die Erfolge der Wasserschutzkooperationen und Beratungen sind messbar“, freut sich Ehlers. Bei der Ausbringung versuchen die Landwirte zudem, die Ammoniak-Verluste in die Luft so gering wie möglich zu halten. Innerhalb von vier Stunden wird die Gülle deshalb in den Boden eingearbeitet oder mit einem Schleppschlauch direkt an die Pflanzen gebracht. Und wenn das alles optimal geklappt hat, stinkt es auch nur wenig! (LPD)
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