Für eine nachhaltige Propyzamid-Wirkung ist Temperatur entscheidend
Karlsruhe - „Der Einsatz von Propyzamid-haltigen Produkten wie Kerb ist auf vielen Rapsflächen in der Region geplant und aus Resistenzgründen auch sinnvoll,“ so die renommierte Pflanzenschutzexpertin N. Waldorf vom Landratsamt im Neckar-Odenwald-Kreis.
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Winterraps: Für eine gute Wirkung müssen die Temperaturen dauerhaft unter 10°C (besser 7°C) auch im Boden liegen. Bleibt der Wirkstoff in den teilweise sehr üppigen Beständen länger auf den Blättern haften, unterliegt er insbesondere bei hoher UV-Strahlung einem Wirkstoffabbau. Daher sollte der Einsatz erst vor Niederschlägen erfolgen. Die Wasseraufwandmenge sollte bei 300 besser 400 Liter/ha liegen.
Praxistipps: Auf Standorten mit hohem Ackerfuchsschwanzdruck und Flächen mit hoher Strohauflage ist die volle Aufwandmenge von 1,8 Liter/ha zu empfehlen. Beachten Sie auch v.a. auf Hangflächen die Gefahr, dass mit Getreide bestellte Nachbarflächen durch Oberflächenabtrag geschädigt werden.
Milestone enthält neben dem Propyzamid als weiteren Wirkstoff Aminopyralid, der eine Zusatzwirkung auf Kamille und Kornblume hat. Beachten Sie aber, das Milestone nicht eingesetzt werden darf, sofern bereits eine Vorlage mit anderen aminopyralidhaltigen Mitteln wie beispielsweise Runway oder Synero erfolgt ist!
Herbizide Wintergetreide: In Wintergerste steht als einziges blattaktives Gräserherbizid Axial zur Verfügung. Sollte Ackerfuchsschwanz bekämpfungswürdig sein, sind Einsätze im Herbst bei kühlen Temperaturen zu bevorzugen. Leichte Nachtfröste stellen kein Problem dar. Gleiches gilt für die Anwendung von Traxos in Weizen, Roggen oder Triticale.
(Informationen des Neckar-Odenwald-Kreis vom 17.11.2022)