Drei Trockenjahre haben die Landwirte nun hinter sich - und im dritten Jahr in Folge kämpften die tierhaltenden
Betriebe gegen Futtermangel, sagte Herbert Netter, Sprecher beim Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau.
Grünfutter und Mais seien knapp, das ist laut Netter vor allem für die
Rinderhaltung ein Problem.
Gravierende Probleme gibt es dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau zufolge in Eifel, Hunsrück, Westerwald sowie im Taunus. Doch auch im südlichen Teil des Landes sieht die Situation ähnlich aus.
«Durch die geringen Niederschläge gibt es auf
Wiesen und Weiden nicht so viele Futtermittel, wie eigentlich benötigt werden», sagte Andreas Köhr vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd. «Das beschäftigt uns nun schon längere Zeit.» Einfach ausgetauscht werden kann das Futter nicht. Denn laut Köhr leidet auch die Futterpflanze Mais unter der Dürre.
Den Landwirten bleiben in den Trockenjahren damit nur wenige Möglichkeiten. Eine ist der Zukauf von Futter. «Wenn Betriebe aber zukaufen müssen, steigen die Produktionskosten», erklärte Köhr. Auf der Erlösseite hingegen ändere sich nichts.
«Die Milch im Supermarkt ist seit drei Jahren nicht teurer geworden, obwohl sie eigentlich hätte teurer werden müssen.» Im Ergebnis bedeutet das dann für die Landwirte: höhere Kosten führen zu weniger Gewinn.
Die weiteren Möglichkeiten betreffen laut Köhr nicht die Kosten, sondern die Einnahmen. So könnten die Betriebe mehr Flächen für Futtermittel vorhalten. Auch weniger Tiere zu halten, sei zwar möglich, ergänzte Herbert Netter. Beides aber führe zu geringeren Erlösen.
«Wo es möglich ist, versuchen Betriebe noch über
Zwischenfrüchte die schlimmsten Futterlücken zu überbrücken», sagte Netter. Das rheinland-pfälzische
Landwirtschaftsministerium versucht seit Jahren mit Ausnahmeregelungen den Landwirten unter die Arme zu greifen. Im dritten Jahr in Folge wurden sogenannte ökologische Vorrangflächen zur Futternutzung freigegeben.
Wie eine Sprecherin erklärte, handelt es sich um Flächen, die eigentlich nicht bewirtschaftet werden dürfen und zur Erholung der Böden dienen. Mit der
Ausnahmeregelung aber dürfen die Landwirte demnach die Flächen entweder mähen oder ihre Tiere darauf weiden lassen. Doch auch das Abmähen oder Abweiden dieser Flächen könnten die Futtermitteleinbußen durch die
Dürre nicht vollständig schließen, heißt es aus dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau.
Auch Vorräte gibt es mittlerweile keine mehr. «Die Betriebe benötigen dringend wieder Jahre mit «durchwachsener Witterung», damit sie in der Lage sind, endlich wieder Futterreserven aufzubauen», sagte Netter. Letztendlich hilft laut Netter nur eins: genug Regen. Der Kampf gegen die Futtermittelknappheit sei ein «Kampf gegen Windmühlen», wenn es in den kommenden Jahren nicht endlich wieder mehr regne.