Dieses Ergebnis haben das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) und die Bayerische
Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) jetzt im Forschungsbericht 67 veröffentlicht. Wie das
TFZ kürzlich zu der Untersuchung berichtete, wurde festgestellt, dass die Dichte und Vielfalt der Bodenlebewesen, wie zum Beispiel Springschwänze und
Milben, durch die Gärrestedüngung nicht verringert wird. Eine Gärrestedüngung in angemessener Höhe lasse auch eine positive Wirkung auf die Regenwurmfauna erkennen.
Allerdings profitierten Regenwürmer stärker von der Düngung mit Rindergülle, die mehr leicht verwertbare Kohlenstoffverbindungen enthalte. Ebenso lasse die Düngung mit Gärresten keine Verschlechterung der Bodeneigenschaften erkennen. Die Stabilität der Bodenstruktur sei erhalten geblieben, wie auch das Aufnahmevermögen für Niederschläge, so das TFZ.
Eine erhöhte Anfälligkeit für Verschlämmung und damit ein größeres Erosionsrisiko seien nicht festzustellen gewesen. Insgesamt zeigte sich dem Technologiezentrum zufolge jedoch ein genereller Rückgang der Humusgehalte, der laut seinen Angaben vor allem der einseitigen und humuszehrenden
Fruchtfolge aus
Silomais und Winterweizen zuzuschreiben ist. Die Gärrestdüngung könne diesen Rückgang mindern und trage - bezogen auf die ausgebrachte Menge organischer Substanz - zur Humusversorgung bei. Hinsichtlich der Humuswirkung habe die Düngung mit Gärresten und Rindergülle zu vergleichbaren Ergebnissen geführt.
In intensiven Fruchtfolgen reichten die
Gärreste allein jedoch nicht für eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung aus. „Das Gesamtsystem muss stimmen. Für eine nachhaltige Biogaserzeugung brauchen wir eine Fruchtfolge, die zu
Betrieb und Standort passt“, so das Fazit der Projektkoordinatorin am TFZ, Dr. Maendy Fritz . Die Fruchtfolge sollte deshalb laut ihrer Empfehlung mit humusmehrenden Kulturen, Zwischenfrüchten oder Untersaaten ergänzt werden, um die
Bodenfruchtbarkeit zu erhalten.