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27.04.2023 | 18:25 | Beet- und Balkonpflanzen 

Gärtnereien vor Saison optimistisch trotz getrübter Kauflaune

Bremen - Trotz einer zuletzt getrübten Kauflaune bei Verbraucherinnen und Verbrauchern blicken die Gärtnereien in Norddeutschland optimistisch auf den anstehenden Saisonstart für den Verkauf von Beet- und Balkonpflanzen.

Balkonblumen
Hohe Preise und das oft trübe Wetter machten zuletzt wenig Lust auf das Gärtnern. Nun starten Norddeutschlands Gärtnereien offiziell mit dem Verkauf von Pflanzen für Beete und Balkone. Die Betriebe blicken zuversichtlich auf die Saison, auch wenn Preise wohl weiter anziehen. (c) proplanta
«Die Erwartung und auch die Lust ist da», sagte Andreas Kröger, Präsident des Wirtschaftsverbandes Gartenbau Norddeutschland (WVG Nord) in Bremen, mit Blick auf das Interesse von Garten- und Balkonbesitzern. Zwar habe das oft trübe Wetter die Lust am Gärtnern zuletzt gebremst. Spätestens ab den Eisheiligen Mitte Mai stehe nun aber die Pflanzzeit bevor. «Deswegen sind wir momentan alle sehr optimistisch», sagte Krüger. An diesem Freitag beginnen viele Gärtnereien und Gartencenter in Norddeutschland verstärkt mit dem Verkauf von Sommerblumen.

Balkon- und Gartenbesitzer, die nun etwa Kübel und Kästen befüllen wollen, müssen sich allerdings auf höhere Preise bei Sommerblumen einstellen. «Die Betriebe mussten die Preise geringfügig steigern, aufgrund der gestiegenen Kosten, die auch immer noch mit den Lieferengpässen der Corona-Pandemie zusammenhängen», sagte Kröger. Höhere Ausgaben etwa für Substrate und Töpfe aber auch höhere Löhne für Beschäftigte führten zu den Preissteigerungen. Wie hoch diese ausfielen, sei von Betrieb zu Betrieb verschieden. Der WVG-Präsident sprach aber von insgesamt «moderaten» Preisanhebungen.

«Es gibt jetzt das volle Beet- und Balkonpflanzensortiment», sagte Kröger. Sommerblumen wie Margeriten und Geranien stünden schon in vielen Gärtnereien bereit - mit dem Pflanzen sensibler Blumen im Beet sollten Gartenfreunde wegen möglicher Kälteeinbrüche aber lieber noch warten. «Man kann jetzt schon gern pflanzen», sagte der Experte - dann aber eher an geschützten Orten wie Balkonen oder Terrassen.

Dank des milden Winters hätten die höheren Energiepreise die Branche weniger getroffen als befürchtet, sagte Kröger. Viele Betriebe arbeiteten bereits seit Jahren daran, Energiekosten etwa für das Heizen von Gewächshäusern zu senken. Um Kosten zu senken, hätten Gärtnereien nun auch später mit der Aufzucht von Pflanzen begonnen oder auf Arten gesetzt, die ohne viel Wärme kultiviert werden können.

Der zwar milde aber nasse und trübe Winter in Norddeutschland brachte den Gartenbaubetrieben allerdings auch eine Kehrseite: «Die Pflanzen bekommen durch diese Witterung auch wenig Wärme durch die Sonne. Das heißt, die Pflanzen sind noch ein Stückchen weiter zurück als sie es in den letzten Jahren im April gewesen sind», erklärte Kröger. Und auch Verbraucherinnen und Verbraucher hätten durch das mäßige Wetter zuletzt weniger Frühjahrsblüher gekauft. Die Betriebe setzten daher nun vor allem auf anhaltendes, sonniges Pflanzwetter, sagte Kröger.

Schon im vergangenen Spätsommer und Herbst, registrierte die Branche wegen der Inflation und der Sorgen der Verbraucher vor steigenden Heizkosten eine Kaufzurückhaltung bei Beet- und Balkonpflanzen. Bei Verbrauchern sei eine große Verunsicherung zu spüren gewesen, teilte der Zentralverband Gartenbau (ZVG) kürzlich mit. Demnach gaben Verbraucher im Jahr 2022 in Deutschland nach Schätzungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) im Schnitt 22 Euro für solche Pflanzen aus - etwas weniger als vor der Corona-Pandemie.
dpa
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