Steigen die Bodentemperaturen über 5°C und Tagestemperaturen über 10°C, ist mit dem Zuflugbeginn der ersten Rapsschädlinge zu rechnen. Dann ist es an der Zeit die
Gelbschalen (GS) im
Winterraps aufzustellen, um den Erstzuflug und den Flugverlauf der Rapsschädlinge kontrollieren zu können. Während der kurzen sehr milden Witterungsperiode Anfang März wurden im Raum Leipzig in der Gelbschale bereits erste Rüsselkäfer festgestellt.
Zu beachten ist, dass die Weibchen vom RSR sofort nach Zuflug mit der Eiablage beginnen und deshalb zeitnah bekämpft werden muss. Der KTR dagegen macht je nach Temperaturlage einen Reifungsfraß, so dass die Bekämpfung ca. 8 Tage hinausgezögert werden kann, bei kühlen Temperaturen auch länger.
Mit den bekannten Stängelverkrümmungen und Missbildungen verursacht der RSR einen größeren Schaden. Eine Unterscheidung der Käferarten ist auf Grund der unterschiedlichen Biologie und Schadwirkung wichtig. Der gefleckte Kohltriebrüssler ist an seinen rotbraunen Füßen und dem hellen Fleck auf dem Rücken zu erkennen.
Der Große Rapsstängelrüssler ist etwas größer, dunkler mit schwarzen Füßen und ohne Fleck.
Die Gelbschalen sind mit einem Gitter (6 mm Maschenweite für Bienenschutz) zu versehen und ca. 10 bis 20 m vom Feldrand entfernt aufzustellen, 10 cm über dem Bestand zu platzieren und ständig der Bestandeshöhe des Rapses anzugleichen. So kann eine gute Fängigkeit gewährleistet werden. Die Kontrollen sollten mindestens 2-mal wöchentlich erfolgen um den optimalen Bekämpfungstermin zu ermitteln. Insektizid-Maßnahmen sind erst nach Erreichen der Bekämpfungsrichtwerte durchzuführen.
Quelle: Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden