23.07.2016 | 00:08 | Schädlingsbekämpfung
Gemüsebau – Greifen Schädlinge auch bei Hitze zu?
Karlsruhe - Der Gemüsebauexperte des LRA Breisgau-Hochschwarzwald A. Altmann erläutert welche Schädlinge den Anbauern momentan Sorgen bereiten und gibt gleich Tipps dazu was dagegen unternommen werden kann. |
(c) proplanta Möhrenfliege: Der Flug der Möhrenfliege ist in der vergangenen Woche zurückgegangen. Ob das nur an den hohen Temperaturen lag, werden die angekündigten kühleren Tage zeigen. In Lagen mit bekanntermaßen hohem Befallsdruck können Anfang der kommenden Woche noch Behandlungen in den späten Nachmittagsstunden erforderlich sein. Denn bei milden Temperaturen und feuchtem Boden steigt auch die Überlebenschance der abgelegten Eier.
Kohlfliege: Die Kohlfliege hat entweder Hitzefrei oder dank der hohen Temperaturen ist die zweite Generation der Fliegen viel schneller als erwartet durchgeflogen. Jedenfalls ist die Eiablage stark zurückgegangen. Für Kohlarten besteht derzeit keine Gefahr.
Kohlmottenschildlaus: Rosenkohl-Bestände schließen bald. Solange die unteren Blätter noch nicht verdeckt sind, können gegen die Weiße Fliege teilsystemisch oder translaminar wirkende Mittel wie Calypso, Plenum oder Perfekthion eingesetzt werden. Kontaktmittel wie z.B. Pyrethroide, Neudosan oder Micula wirken nur, wenn man die Larven direkt trifft. Diese sitzen aber auf der Blattunterseite was die Behandlung mit diesen Mittel natürlich deutlich erschwert.
Raupen: Die Durchführung von regelmäßigen Kontrollen ist unbedingt erforderlich. Jetzt ist nämlich der Zeitpunkt der fortlaufenden Eiablage durch den Kohlweißling. Solange noch keine Kopfbildung stattfindet kann im Bioanbau ein gewisser Befall toleriert werden. Oft finden sich dann auch hier die passenden Schlupfwespen ein, die den Befall bis zum Saisonende unter Kontrolle bekommen.
Hinweis: An Salat sind teilweise noch immer Raupen der Gammaeule zu finden. Möglicherweise wird auf einzelnen Standorten die Durchführung von Maßnahmen notwendig. Wir raten bei den Kontrollen der Pflanzen zunächst ganz besonders auf Kotkrümel und auf den Schabefraß junger Raupen achten. Erst dann kann eine Behandlung notwendig werden. (Wichtige Informationen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 22.07.2016)
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LTZ Augustenberg |
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