Wie der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV) unter Berufung auf den ProvinzialverbandRheinischer Obst- und Gemüsebauer am Mittwoch (26.8.) in Bonn berichtete, liegen die Hektarerträge bei den Dicken Bohnen in diesem Jahr nur zwischen 1,5 t und 6,5 t. Ein Durchschnittsertrag von etwa 5 t/ha sei nicht wirtschaftlich und führe dazu, dass die Erzeuger sich nichtmehrin der Lage sähen, Dicke Bohnen anzubauen. Bei diesen Bohnen handelt es sich laut
RLV um eine typisch rheinische Gemüseart. Insofern würde ein regionales Produkt aus dem Anbau verschwinden.
Aber nicht nur die rheinischen Erzeuger klagten über Pflanzenschutzprobleme und niedrige Erträge, so der Landesbauernverband. Auch in den Niederlanden und Belgien, wo ebenfalls Dicke Bohnen angebaut würden, litten die Kulturen. Dort seien die Erträge in den vergangenen Jahren so stark gesunken, dass eine Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben sei. Die hohen Temperaturen vor allem bereits im Frühjahr führten zu einer explosionsartigen
Vermehrung von Blattläusen.
Bei den Dicken Bohnen schädige vor allem die Schwarze Bohnenlaus, die mit den noch zugelassenen Pflanzenschutzmitteln kaum mehr bekämpft werden könne. Weitere Schäden entstünden durch die
Übertragung von Viruserkrankungen durch die Blattläuse. Die Viren schädigten und schwächten die Bohnenpflanzen und die Bohnenkerne so, dass die Bohnenkerne nicht verarbeitet werden könnten, erläuterte der RLV.
Die Situation bei anderen Vertragsgemüsekulturen, wozu im Rheinland Buschbohnen, Erbsen, Spinat sowie Weiß- und Rotkohl zählten, sei ähnlich desaströs. Gegen viele Schaderreger stünden kaum noch wirksame Pflanzenschutzmittel und Beizen zur Verfügung. So fordern die Erzeuger dem RLV zufolge die Zulassung wirksamer Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der
Blattläuse, aber auch von Beizmitteln für das Saatgut, mit denen Pilzerkrankungen und ein früher Insektenbefall verhindert werden können.
Wenn Kulturen wie die Dicke Bohne nicht aus dem Anbau verschwinden sollten, müsse umgehend gehandelt werden. Im Rheinland bauen nach RLV-Angaben mehr als 200
Betriebe Gemüse für die Verarbeitungsindustrie im Rheinland selbst sowie im grenznahen Belgien und den Niederlanden an.