(c) Remar - fotolia.com Wie die russische Regierung vergangene Woche bekanntgab, wird die ursprünglich für den 1. Juli vorgesehene Zulassung des Anbaus von GVO und GVO-haltigen Erzeugnissen auf Mitte 2017 verschoben. In ihrer Begründung verwies die Regierung auf fehlende Regularien und Erfahrungen im Umgang mit eingeführten und im Land erzeugten GVO-Produkten.
Die Ausarbeitung entsprechender, auf wissenschaftlichen Studien und internationalen Erfahrungen basierenden Methoden sowie die erforderliche Nachrüstung von Prüflabors benötigten Zeit, hieß es seitens der Moskauer Regierung.
Die Absicht, den regulären Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in diesem Jahr für den russischen Markt zuzulassen, war zuvor im öffentlichen Raum überwiegend auf deutlichen Widerstand gestoßen. Verbraucherschützer hatten ein totales Verbot der Produktion und Einfuhr von GVO-Lebensmitteln gefordert.
Bei Wirtschaftsvertretern stießen die Pläne dagegen auf Verständnis. So hatte der Präsident der Russischen Getreideunion, Arkadij Slotschewskij, unlängst sogar mit Nachdruck für ein Inkrafttreten der Zulassungsverordnung zum 1. Juli geworben. Slotschewskij warnte dabei vor nachlassender Wettbewerbsfähigkeit gegenüber westlichen Ländern, verschiebe man Zulassung und Anbau von transgenen Sorten noch weiter nach hinten.
Derzeit ist der Anbau solcher Pflanzen in Russland lediglich im Rahmen von Feldversuchen gestattet. Nach Berichten der Landespresse wird diese Vorschrift jedoch vor allem von größeren Agrarunternehmen oft umgangen. (AgE)
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