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23.08.2010 | 06:02 | GVO-Spuren 
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Gentech-Pflanzen verseuchen Milch und Tiere

München - Immer häufiger werden Gen-Abschnitte aus gentechnisch veränderten Pflanzen in tierischen Produkten gefunden.

Futterkarre
Zu diesem Schluss kommt eine Recherche von Testbiotech http://www.testbiotech.org, dem Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie. Nachgewiesen werden konnten erst kürzlich Gene von gentechnisch veränderter Soja in Ziegenmilch.

Bereits vor einigen Jahren wurde über Funde von spezifischen Genabschnitten bei Schweinen berichtet. In jüngerer Zeit gelang auch der Nachweis bei verschiedenen Fischarten wie Forellen und Tilapia. "Wir haben alle Studien nochmals genau durchforstet und in den Untersuchungslabors erneut die Ergebnisse nachgefragt", meint Christoph Then, Geschäftsführer von Testbiotech, gegenüber pressetext.


Kritik an EU-Lebensmittelbehörde

"Die aktuellen Befunde könnten Befürwortern einer Kennzeichnung von Produkten wie Fleisch, Milch, Eier und Fisch neuen Auftrieb geben", so Then. "Schon länger wird gefordert, Lebensmittel zu kennzeichnen, die von mit transgenen Pflanzen gefütterten Tieren stammen." Bei verbesserten Untersuchungsmethoden kann man entsprechende Rückstände immer leichter nachweisen," erklärt der Experte. "Bisher gelingt dieser Nachweis allerdings längst nicht in jedem Fall."

"Verschiedene Wissenschaftler und auch die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA http://www.efsa.europa.eu hatten bisher abgestritten, dass man entsprechende Genabschnitte finden kann", erklärt Then. "Es ist allerdings schon seit Jahren bekannt, dass pflanzliche Erbsubstanz bei der Verdauung nicht vollständig abgebaut wird, sondern im Blut und inneren Organen gefunden werden kann." Forscher konnten sie sogar bei Nachkommen von Mäusen noch aufspüren. "Trotzdem gab es bisher eine kontroverse Debatte darüber, ob man auch die spezifischen Genabschnitte aus gentechnisch veränderten Pflanzen finden kann", erklärt Then.


Verpflichtende Kennzeichnung dringend nötig

Nach Ansicht von Testbiotech würde eine verpflichtende Kennzeichnung von tierischen Produkten in erster Linie für die Verbraucher wichtig, die sich mehr Transparenz über den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft wünschen. Gentech-Soja wird derzeit als Futtermittel an Schweine, Hühner und Rinder verfüttert.

Nach Ansicht von Testbiotech sind gesundheitliche Risiken beim Verzehr von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert wurden, eher unwahrscheinlich. "Allerdings besteht weiterer Forschungsbedarf, da beispielsweise bei den Zicklein, bei denen die Genabschnitte gefunden wurden, auch die Aktivität bestimmter Enzyme erhöht war", erklärt Then abschließend gegenüber pressetext. (pte)

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Kommentare 
Agrarwissenschaftler schrieb am 23.08.2010 12:43 Uhrzustimmen(99) widersprechen(86)
Ich finde es schlimm, wenn Proplanta sowas veröffentlicht ohne genau zu sagen wo das jetzt herkommt. Der Artikel ist mal wieder so tendenziös geschrieben, dass es kein Wunder ist, dass Verbraucher, die so "informiert" sind in Panik geraten und "keine Gene im Essen haben wollen"...
Opa Kolja schrieb am 23.08.2010 11:52 Uhrzustimmen(104) widersprechen(88)
@ Grüner Finger (NATÜRLICHE)-möchte ich ergänzen, DNA in Lebensmitteln selbst stellt kein Risiko dar.Bei GVO-DNA ist dies,weil noch viel zuwenig unabhängig beforscht wurde,aber nicht auszuschließen.Aus diesem Grunde lehnt die Mehrheit der informierten Verbraucher die Agro-Gentechnik beständig ab.
GrünerFinger schrieb am 23.08.2010 11:29 Uhrzustimmen(67) widersprechen(137)
Gleich, wie man zur Gentechnik steht, sollte doch die Worte im Titel richtig gewählt werden. Die gentechnisch veränderte Pflanzen verseuchen natürlich nicht Milch und andere Nahrungsmittel. Verseuchen meint immer etwas Negatives, Schädliches für uns Menschen. Dies ist hier nicht der Fall, DNA im Lebensmittel selbst stellt kein Risiko dar; andernfalls müssten fast alle Lebensmittel verboten werden.
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