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15.11.2006 | 16:07 | Getreidevorräte 

Getreide-Interventionsberg wird kleiner

Bonn - Die Getreide-Intervention ist Anfang November EU-weit eröffnet worden.

Gerste
(c) proplanta
Im Gegensatz zum Vorjahr sind Andienungen von Getreide zur Intervention in Deutschland nachfrage- und preisbedingt nicht zu erwarten. EU-weit dürften lediglich in Ungarn größere Mengen an Mais in die öffentlichen Lager fließen. Sehr flott läuft der Verkauf von ausgeschriebener Interventionsware. Alles zusammen genommen könnte sich der EU-Getreidebestand zum Saisonende beinahe halbieren. Roggen dürfte sogar ausverkauft sein.

Während im zurückliegenden Wirtschaftsjahr 2005/06 von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) deutschlandweit 0,6 Millionen Tonnen Weizen und 1,21 Millionen Tonnen Gerste übernommen wurden, kündigen sich für die laufende Saison keine Verkäufe in die Intervention an. Denn das Getreideangebot ist deutlich kleiner als im Vorjahr, zudem sind die Märkte weltweit viel aufnahmefähiger und die Preise am freien Markt weitaus attraktiver.

Seit dem 1. November, dem Start für mögliche Andienungen, wurde lediglich ein Angebot von 2.900 Tonnen Futtergerste in Sachsen abgegeben, was wohl mehr als Versehen als betriebswirtschaftlich sinnvoll zu werten ist. Denn selbst in den marktfernen Regionen Sachsens liegen die Preise für Futtergerste weit über dem EU-Stützungsniveau.

In der ersten Novemberwoche wurden ab Hof 117 bis 120 Euro je Tonne gemeldet. Für Weizen beträgt der Abstand zum aktuellen Interventionspreis, der für alle Getreidearten bei 101,77 Euro je Tonne liegt, sogar nahezu 40 Euro pro Tonne.

Auch in den anderen EU-Ländern sind Verkäufe in die Intervention meist auszuschließen. Lediglich in osteuropäischen Mitgliedsländern, in erster Linie in Ungarn, werden trotz der besseren überregionalen Absatzmöglichkeiten sowie den deutlich verschärften Interventionskriterien wieder nennenswerte Mengen Mais erwartet.

Interventionsverkauf sehr rege
Die Getreideverkäufe im Rahmen der umfangreichen Ausschreibungen für den Export sowie die Verwendung auf dem EU-Binnenmarkt laufen derzeit sehr flott. EU-weit wurde der Bestand seit Beginn des laufenden Wirtschaftsjahres nach Angaben der EU-Kommission um ein Viertel auf 10,54 Millionen Tonnen Getreide reduziert.

Mitte November liegen in der Intervention noch 4,94 Millionen Tonnen Mais, 3,6 Millionen Tonnen Weizen, 1,52 Millionen Tonnen Gerste und 0,48 Millionen Tonnen Roggen. Finden alle derzeit ausgeschriebenen Partien Käufer, blieben nur noch 7,31 Millionen Tonnen übrig. Und Brüssel hat noch weitere Ausschreibungen angekündigt.

Der deutsche Bestand zu Beginn des Wirtschaftsjahres am 1. Juli von 3,38 Millionen Tonnen Interventionsgetreide schrumpfte seitdem um 67.000 Tonnen Weizen und knapp 153.000 Tonnen Roggen. Bei Roggen wurde im Oktober sogar die gesamte Restmenge zur Verwendung auf dem Binnenmarkt ausgeschrieben.

Doch nicht nur dafür, sondern auch für das 350.000 Tonnen große BLE-Kontingent an Weizen sowie für die erste BLE-Gerste, hier beläuft sich das Kontingent auf 100.000 Tonnen, wurden in der ersten Novemberwoche Zuschläge erwartet.

Für Weizen liegen der BLE ähnlich hohe und damit marktkonforme Gebote wie in der ersten Ausschreibungsrunde vor. Bei Gerste reichen die Spitzengebote über 140 Euro je Tonne hinaus. 

Quelle: ZMP Agrarmarkt 15.11.2006
© ZMP
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