Hier hat in anfälligen Sorten der Mehltau bereits auf den 3 oberen Blattetagen den Bekämpfungsrichtwert (60 % Befallshäufigkeit) überschritten. Netzflecken und Rhynchosporium sind zwar auch vorhanden, doch die oberen neu zugewachsenen Blätter sind meist noch befallsfrei.
In Abhängigkeit vom Krankheitsdruck ist eine Einmalbehandlung im Zeitraum vom Erscheinen des letzten Blattes bis zum Grannenspitzen (BBCH 37 - 49) empfehlenswert. Doppelbehandlungen rechnen sich meist nicht und sollten nur bei einem starken Krankheitsauftreten in Erwägung gezogen werden. Auf leichten Standorten mit geringer Ertragserwartung bzw. geringem Krankheitsdruck sind die preisgünstigeren Azolvarianten ausreichend.
Bei Winterweizen hat sich der Mehltau in anfälligen Sorten, wie Akteur, am Halm und auf den Blättern weiter ausgebreitet. Septoria tritici ist in viele Beständen vor allem im unteren Blattbereich zu finden. Im pfluglos bestellten Stoppelweizen sind in den Sorten Kerubino und JB Asano bereits DTR-Blattflecken vorhanden. Beim Auftreten dieser Krankheit sollte in der Schossphase mit der Wuchsregulierung ein wirksames Fungizid zugesetzt werden.
Am wirkungsvollsten sind Azole mit den Wirkstoffen Propiconazol und Prothioconazol (z. B. Input Classic, Cirkon, Gladio). Auch ist der Einsatz von strobilurinhaltigen Produkten mit einem Azolanteil möglich. Bei reinen Strobis besteht Resistenzgefahr, deshalb sollten sie nicht solo eingesetzt werden. Beim Einsatz von Carboxamiden in der Schossphase ist zu beachten, dass sie nur einmal in der Spritzfolge empfohlen werden und somit für die Behandlung im späteren Blatt-/Ährenbereich Carboxamid freie Varianten zu wählen sind.
Beim Winterroggen ist das Krankheitsauftreten unterschiedlich ausgeprägt. In weit entwickelten Beständen sind Rhynchosporium, Mehltau und Braunrost bisher nur im unteren Blattbereich verblieben. Braunrost tritt bisher nur schlagweise, teils auch stärker auf. Der optimale Behandlungstermin gegen den Braunrost ist das BBCH 47 - 61. Bei einem zeitigen Fungizideinsatz sind höhere Aufwandmengen für eine längere Dauerwirkung notwendig.
Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Dresden
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