Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

13.05.2013 | 08:15 | Aktueller Rat zum Pflanzenschutz 

Getreide-Mehltau: Bekämpfungsrichtwert teilweise überschritten

Dresden - Nach den Niederschlägen treten in Wintergerste die Krankheiten vor allem in dichten und gut gedüngten Beständen auf.

Praxis-Tipp
(c) proplanta
Hier hat in anfälligen Sorten der Mehltau bereits auf den 3 oberen Blattetagen den Bekämpfungsrichtwert (60 % Befallshäufigkeit) überschritten. Netzflecken und Rhynchosporium sind zwar auch vorhanden, doch die oberen neu zugewachsenen Blätter sind meist noch befallsfrei.

In Abhängigkeit vom Krankheitsdruck ist eine Einmalbehandlung im Zeitraum vom Erscheinen des letzten Blattes bis zum Grannenspitzen (BBCH 37 - 49) empfehlenswert.  Doppelbehandlungen rechnen sich meist nicht und sollten nur bei einem starken Krankheitsauftreten in Erwägung gezogen werden. Auf leichten Standorten mit geringer Ertragserwartung bzw. geringem Krankheitsdruck sind die preisgünstigeren Azolvarianten ausreichend.

Bei Winterweizen hat sich der Mehltau in anfälligen Sorten, wie Akteur, am Halm und auf den Blättern weiter ausgebreitet. Septoria tritici ist in viele Beständen vor allem im unteren Blattbereich zu finden. Im pfluglos bestellten Stoppelweizen sind in den Sorten Kerubino und JB Asano bereits DTR-Blattflecken vorhanden. Beim Auftreten dieser Krankheit sollte in der Schossphase mit der Wuchsregulierung ein wirksames Fungizid zugesetzt werden.

Am wirkungsvollsten sind Azole mit den Wirkstoffen Propiconazol und Prothioconazol (z. B. Input Classic, Cirkon, Gladio). Auch ist der Einsatz von strobilurinhaltigen Produkten mit einem Azolanteil möglich. Bei reinen Strobis besteht Resistenzgefahr, deshalb sollten sie nicht solo eingesetzt werden. Beim Einsatz von Carboxamiden in der Schossphase ist zu beachten, dass sie nur einmal in der Spritzfolge empfohlen werden und somit für die Behandlung im späteren Blatt-/Ährenbereich Carboxamid freie Varianten zu wählen sind.

Beim Winterroggen ist das Krankheitsauftreten unterschiedlich ausgeprägt. In weit entwickelten Beständen sind Rhynchosporium, Mehltau und Braunrost bisher nur im unteren Blattbereich verblieben. Braunrost tritt bisher nur schlagweise, teils auch stärker auf. Der optimale Behandlungstermin gegen den Braunrost ist das BBCH 47 - 61. Bei einem zeitigen Fungizideinsatz sind höhere Aufwandmengen für eine längere Dauerwirkung notwendig.

Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Dresden

> Weitere Informationen finden Sie im Pflanzenbauberater
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Pflanzenschutzmittel - Zulassungsverlängerung Fungizid Infinito

 Pflanzenschutzmittel - Zulassungserweiterung für verschiedene Kulturen

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung für die Exirel-Anwendung in Hopfen

 Krankheitsbefall im Wintergetreide sehr heterogen

 Mais: Bodenherbizide vor dem Auflaufen oder im frühen Nachauflauf

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich