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08.04.2015 | 12:30 | Pflanzenschutz-Tipp 

Getreide: Optimale Bedingungen für Wachstumsregler nutzen

Karlsruhe - Früher Weizen ist in EC 29 - 30. In dichten Beständen ist eine Zugabe von z.B. Moddus Start angeraten, so dass hier etwa Kombinationen aus 1,0 - 1,25 l/ha CCC + 0,1 - 0,2 Moddus Start zum Einsatz kommen dürfen.

Wachstumsregler Ausbringung
In Weizen und Triticale sind optimale Bedingungen für den Einsatz von Wachstumsreglern geboten. (c) proplanta
Die meisten Weizenbestände sind aber weder weit entwickelt, noch überwachsen und oft auch nicht zu dicht. Hier reicht für die erste Behandlung die Anwendung von CCC mit Aufwandmengen von 1,0 - 1,5 l/ha je nach Sorte und Bodengüte.

Triticale ist oft etwas weiter entwickelt. Wenn dann noch dichte Bestände vorkommen, ist auch hier eine Kombination aus z.B. CCC + Moddus angeraten. Die Aufwandmengen sollte deutlich an die Witterungsbedingungen angepasst werden. Bei sonniger Witterung mit Temperaturen > 18°C dürfen schon leicht reduzierte Aufwandmengen um 1,0 l/ha CCC + 0,1 - 0,15 l/ha Moddus eingesetzt werden. In Beständen, die sich noch in EC 27 - 29 befinden reicht ganz sicher auch CCC im Soloeinsatz.

Im Rheinland werden erste Gerstenbestände zum Ende der Woche auch das Stadium für den frühen Wachstumsreglereinsatz erreichen. Besonders in sehr dichten Beständen sind frühe Anwendungen in der Gerste angeraten, weil hiermit eine gute Basisstandfestigkeit erreicht wird. Die Bestände sollten aber deutlich in die Schoßphase wechseln, also der erste Knoten hebt sich etwa 3 bis 5 cm vom Boden ab. Für diese frühe Behandlung sind besonders Moddus/Calma oder Countdown mit Aufwandmengen um 0,5 l/ha geeignet. Die momentane hohe Bodenfeuchte erlaubt eine gute Verträglichkeit. In sehr langen Sorten könnte auf guten Böden bei ausreichend warmer Witterung noch 0,15 - 0,3 l/ha Cerone/Camposan Extra zugemischt werden. Die Gerste muss sich dann aber in EC 31 befinden.

In den meisten Gerstenbeständen wird es noch zu früh für Wachstumsregler sein. Eventuell ist gegen Ende nächster Woche eine ausreichend weite Entwicklung erreicht.

Auch der Roggen wird (sofern die Wetterprognose stimmt) nun schnell in Schoßphase wechseln. Erste Wachstumsreglerbehandlungen sind jetzt aber nur in Frühsaaten angesagt. Die meisten Bestände werden wohl erst in der nächsten Woche EC 31/32 erreichen. In dichten gut entwickelten Beständen ist CCC + Moddus/Calma bzw. Countdown notwendig.

Fungizide jetzt schon zumischen?

In Westfalen ist bis dato im Weizen fast kein Gelbrost mit aktivem Befall aufgetreten, im wärmeren Rheinland wurden schon früh in anfälligeren Sorten erste Nester gefunden. Gegen Gelbrost sollte im Weizen die Zumischung von z.B. 0,5 l/ha Orius oder 0,3 Alto vornehmlich auf die Schläge begrenzt werden, wo Gelbrost aufgetreten ist. Vorbeugend sind nur Behandlungen in hoch anfälligen Sorten, wie JB Asano, Primus, Trapez und in früh gedrillten Beständen mit Inspiration oder Matrix, sinnvoll.

Gleiches gilt für den Mehltau. Die dunkle Herbstwitterung hat zu mehr Ausgangsbefall bzw. altem Mehltau auf den Blättern geführt. Mehltau hat eine kurze Inkubationszeit. Neuinfektionen werden aber erst mit zunehmenden Nachttemperaturen möglich, so dass vornehmlich Sorten wie Winnetou, Premio oder auch Smaragd zu kontrollieren sind und bei Befall eine Zumischung von 0,2 l/ha Talius sinnvoll ist.

Für Behandlungen gegen Septoria ist es noch viel zu früh. Erst ab EC 31 bei erneuten, längeren Niederschlägen sind hier Behandlungen angeraten.

In Triticale ist mehr Befall vorhanden. Die Niederschläge der vergangenen Woche mit dunkler Witterung hat den Gelbrost in der Entwicklung aber erst einmal gestoppt. Gelbrostsporen sind von den Blättern abgewaschen. Die gemeldete Witterung wird aber eine erneute Infektion erlauben. Bei Temperaturen über 18 °C kann auch Braunrost infizieren.
In Triticale wird auf vielen Schlägen gegen Mehltau eine Zumischung von Talius oder Vegas sinnvoll sein.


(Informationen des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 07.04.2015)
Quelle: LTZ Augustenberg

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