Davon geht das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) aus. Nach aktuellen Projektionen der Washingtoner Experten dürften die drei ehemaligen Sowjetrepubliken im Jahr 2021 zusammen 71,5 Mio. t Getreide ausführen, davon 46 Mio. t Weizen; das wären 93 % beziehungsweise 76 % mehr als im Schnitt der Jahre 2006 bis 2010.
Im Rekordjahr 2011/12 lieferten Kasachstan, Russland und die Ukraine zusammen gut 60 Mio. t Getreide ins Ausland. Im Jahr 2021 soll Russland allein fast die gleiche Menge Weizen exportieren wie die USA, nämlich 24 Mio. t. Dies setzt aber neben der erforderlichen Produktionssteigerung auch die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur voraus. Diese war bis Mitte der neunziger Jahre auf den Import großer Getreidemengen ausgerichtet, mit Siloanlagen nahe den Konsumzentren.
Erwartet wird vom USDA, dass die Getreideerzeugung in der Russischen Föderation von durchschnittlich 82,5 Mio. t in den Jahren 2006 bis 2010 auf mehr als 100 Mio. t im Jahr 2021 steigt. Dazu sollen vor allem Ertragszuwächse von insgesamt 17 % aufgrund von Verbesserungen in Technik und Management beitragen.
Noch dynamischer soll die Entwicklung in der Ukraine verlaufen; hier rechnet das US-Agrarressort mit einer um ein Viertel höheren Flächenproduktivität bei Getreide im Zieljahr. Gleichzeitig soll das Anbauareal dort im Projektionszeitraum um ein Fünftel wachsen, so dass sich für 2021 eine Getreideproduktion von gut 59 Mio. t für die Ukraine ableitet, verglichen mit knapp 40 Mio. t im Mittel der Jahre 2006 bis 2010. Auch diese Vorhersage fußt laut
USDA auf der Annahme, dass die
Getreidepreise in den nächsten Jahren unter dem Strich steigen.
Sollten sich die Produktionsprognosen erfüllen, könnte die Ukraine 2021 fast 33 Mio. t Getreide exportieren, gegenüber durchschnittlich gut 14 Mio. t in den Jahren 2006 bis 2010 und 21,5 Mio. t im Rekordjahr 2011/12. (AgE)