Wie das Statistische Amt in Warschau vergangene Woche mitteilte, erreichte das gesamte Getreideaufkommen fast 28,5 Mio. t, was im Vergleich zum Vorjahr und dem langjährigen Mittel ein Plus von fast 7 % bedeutete.
Wie aus dem Bericht der Statistikbehörde weiter hervorgeht, war die Getreidesaison 2011/12 vor allem durch massive Auswinterungen geprägt. Regional mussten bis zu einem Viertel der bestellten Wintergetreidefläche umgebrochen werden.
Die Produktion von Winterweizen ging deshalb im Jahresvergleich um rund 28 % auf knapp 6 Mio. t zurück; die Erzeugung von Wintertriticale und
Wintergerste gab prozentual in ähnlichem Umfang nach und erreichte lediglich 2,8 Mio. t beziehungsweise 0,6 Mio. t.
Nach Angaben der Behörde konnten die Einbußen bei diesen Getreidearten aber durch einen zehnprozentigen Anstieg der Winterroggenerzeugung auf fast 3 Mio. t sowie insbesondere durch die deutlich höhere Sommergetreideernte mehr als ausgeglichen werden. So nahm das Aufkommen an Sommergetreide ohne
Körnermais flächen- und ertragsbedingt um 43 % auf fast 12 Mio. t zu.
Die größte Steigerung verzeichneten die Statistiker bezüglich der Sommerweizenernte, die gegenüber 2011 um 150 % auf annähernd 2,7 Mio. t zulegte. Einen kräftigen Zuwachs gab es auch bei der Sommergerste, deren Erzeugung um 46 % auf 3,6 Mio. t stieg.
Außerdem wurde die Getreidebilanz durch die enorme Ausweitung der Körnermaisproduktion verbessert. Mit mehr als 4,0 Mio. t wurden im Vergleich zum Vorjahr zwei Drittel mehr Druschmais geerntet. Zum
Winterraps stellte das Warschauer Statistikamt fest, dass die starken Frostschäden die
Erntebilanz insgesamt weniger stark beeinträchtigt hätten, als zuvor befürchtet worden sei.
Obwohl im Frühjahr 2012 bis zu einem Drittel der im Herbst bestellten Flächen umgebrochen worden seien, habe die Gesamterzeugung 2012 aufgrund deutlich höherer Hektarerträge mit etwa 2 Mio. t einschließlich Rübsen um gut 2 % über dem Vorjahresniveau gelegen.
Kleiner als 2011 fiel hingegen das Aufkommen an Hackfrüchten aus: Die Produktion von Zuckerrüben ging um 0,6 % auf 11,6 Mio. t zurück, die von Kartoffeln um 3,4 % auf rund 9,0 Mio. t. (AgE)