Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes wird der Ertrag im Landesmittel und über alle Getreidearten (ohne Körnermais) auf gut 61 Dezitonnen je Hektar (dt/ha; 1 dt = 100 kg = 0,1 Tonnen) gegenüber 64,4 dt/ha im Sechsjahresmittel 2006/2011 und 63,4 dt/ha im Erntejahr 2011 veranschlagt.
Dabei werden die Ernteaussichten bei allen Hauptgetreidearten gleichermaßen zurückhaltend beurteilt. Einzige Ausnahme ist die Sommergerste, bei der sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum langjährigen Mittel ein Ertragsplus in der Größenordnung von jeweils rund 5 Prozent erwartet wird.
Die Ertragsaussichten können sich angesichts regionaler Unwetter wie Starkregen oder Hagel von Standort zu Standort stark unterscheiden. Mancherorts traten Viruserkrankungen oder Pilzbefall vermehrt auf. Verbreitet haben aber die harten Fröste ausgangs des vergangenen Winters ihre Spuren hinterlassen. Manche, mit den ertragsstärksten Getreidearten Winterweizen und Wintergerste bestellte Schläge, mussten infolge Auswinterung umgebrochen werden. Auf die frei werdenden Flächen haben die Landwirte dann anschließend Sommerungen wie Sommergerste oder Mais ausgesät.
Mit Spannung werden die effektiven Probeschnitt- und Volldruschergebnisse der »Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung« Ende August erwartet. Denn deren Ergebnisse dürften genaueren Aufschluss über die diesjährige Getreideernte hinsichtlich Quantität und Qualität bringen.
Legt man die Ergebnisse zum Getreideanbau aus der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung zugrunde, so kann mit einer Getreideernte (ohne Körnermais) von voraussichtlich 27,4 Millionen dt (entspricht: 2,7 Millionen Tonnen) und damit in etwa 1,2 Mill. dt weniger als im Vorjahr gerechnet werden. Zum Vergleich: Die langjährige Durchschnittsernte 2006/11 beziffert sich auf 30,4 Mill. dt. (StaLa)
Weitere Ernteprognosen finden Sie im aktuellen
Projekt "Ernteprognosen 2012"
