Der Deutsche
Raiffeisenverband (DRV) hat seine monatlich aktualisierte Schätzung deutlich nach unten korrigiert. Witterungsbedingt wird nur noch eine
Getreideernte von 41,3 Mio. t erwartet. Damit würde das enttäuschende Ergebnis des vergangenen Jahres um rund 1,5 Prozent verfehlt.
Aufgrund der teilweise erheblichen Auswinterungsschäden müssen die Ernteerwartungen beim Winterweizen im Vergleich zur Märzschätzung flächen- und mengenmäßig deutlich auf nunmehr 20,9 Mio. t reduziert werden. Auch bei
Wintergerste geht der
DRV angesichts der widrigen Wetterbedingungen nur noch von einer Erntemenge in Höhe von 6,8 Mio. t aus. Das Ergebnis des Vorjahres würde somit lediglich um 2,5 Prozent übertroffen. Beim
Winterraps müssen die Erwartungen ebenfalls nach unten korrigiert werden. Derzeit geht der DRV von einer Erntemenge in Höhe von rund 4,3 Mio. t aus. Das völlig unbefriedigende Ergebnis des Vorjahres von 3,8 Mio. t würde damit nur um 13 Prozent übertroffen.
Ursache für diese deutliche Senkung der Ernteerwartungen sind die teilweise massiven Auswinterungsschäden. Insbesondere die Weizen-, Gersten- und teilweise auch Rapsbestände haben die extreme Frostperiode in der ersten Februarhälfte deutlich schlechter überstanden als zunächst angenommen. In den vergangenen Wochen mussten zahlreiche Flächen umgebrochen werden, die noch Mitte letzten Monats wenig Anlass zur Sorge boten. Wechselfröste und ein extrem trockener März haben die durch das Frostwetter ohnehin geschwächten Bestände zum Absterben gebracht.
Durch diese Entwicklungen haben die Anbauflächen von insgesamt ertragsschwächeren Sommergetreidearten weiter zugenommen und liegen deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Darüber hinaus wird nach Einschätzung des DRV die Aussaatfläche für Mais weiter wachsen.
Insgesamt leiden die Kulturen nahezu bundesweit unter der ausgeprägten Frühjahrstrockenheit, die zu einer weiteren Begrenzung des Ertragspotentials führen. Die Niederschläge in den vergangenen Tagen haben zumindest in einzelnen Regionen für eine spürbare Entspannung gesorgt. Die genossenschaftlichen Unternehmen hoffen auf weitere ausgiebige Regenfälle, damit die Vegetationsentwicklung nicht beeinträchtigt wird. (drv/Pp)