Deshalb habe RusAgro-Trans seine
Ernteprognose von bisher 89,4 Mio. t auf 87,9 Mio. t gesenkt. Der Getreideexport dürfte laut Pavenskij von wahrscheinlich gut 27 Mio. t in der jetzt zu Ende gehenden Saison auf 18 Mio. t imWirtschaftsjahr 2012/13 sinken.
Zuversichtlicher zeigt sich da die Russische Getreideunion. Deren Vizepräsident Alexander Korbut erklärte, es sei noch zu früh, um die Ernteerwartung insgesamt zu reduzieren. Nach wie vor geht die Getreideunion laut Korbut für 2012 von 93 Mio. t Getreide aus, verglichen mit 94,2 Mio. t im Vorjahr. Eine Ausfuhr von 25 Mio. t sei dann möglich.
Dem Leiters des nationalen Meteorologischen Zentrums, Roman Wilfand, zufolge hat vor allem der Winterweizen von der wochenlangen Trockenheit in den Föderationsbezirken Nordkaukasus und Süd gelitten. Teilweise seien auch südliche Regionen Zentral- und Westrusslands sowie des Wolgagebiets und des Urals davon betroffen, erklärte der Meteorologe am Dienstag vor Journalisten.
Eine Ernteprognose wage er nicht abzugeben, so Wilfand. Als günstig bezeichnete er den bisherigen
Witterungsverlauf für die Sonnenblumen, der wichtigsten Ölfrucht Russlands.
Russlands stellvertretender Landwirtschaftsminister Ilja Schestakow erklärte am Donnerstag, eine genauere Ernteprognose für Getreide werde später vorgelegt. Die bisherige Erwartung von 94 Mio. t sei nicht mehr aktuell. Gleichzeitig betonte Schestakow, dass der staatliche Interventionsfonds noch über rund 5 Mio. t Getreide verfüge. Deshalb seien auch keine Einschränkungen der Getreideausfuhren vorgesehen. (AgE)