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13.12.2010 | 09:01 | Getreidemarkt 

Getreidemärkte setzten Preisrallye fort

Wien - Die internationalen Getreidemärkte, insbesondere jene von Weizen, setzten in der abgelaufenen Woche ihre Preisrallye fort. Der Januar-Weizenfutures an der europäischen Leitbörse Euronext in Paris erklomm ein neues Zweieinhalb-Jahre-Hoch und schloss am vergangenen Donnerstag mit EUR 240,25 pro t.

Weizen

Von den fundamentalen Marktdaten wogen weiterhin die weltweit knappe Qualitätsweizenversorgung, unter anderem aktuell mit der verregneten Ernte in Australien, sowie Trockenheit in den Winterweizenanbaugebieten der USA. Mit Spannung erwarten die Warenterminmärkte den am Freitag angekündigten Dezember-Bericht des US-Agrarministeriums USDA zu den weltweiten Getreidebilanzen "wasde". Insbesondere wie die Märkte die überraschend nach oben revidierte Ernteprognose für Australien aufnehmen, sollte dann die weitere Richtung der Terminnotierungen vorgeben. 

Für die abgelaufene Berichtswoche bis 07.12. gab die EU-Kommisison die Ausstellung von Exportlizenzen für 127.000 t Weizen bekannt. Dies ist im Vergleich zu den Vorwochen relativ wenig. Dennoch erreichte der Weizenexport der EU seit Beginn des Wirtschaftsjahres 2010/11 am 01.07. schon 10,3 Mio. t und damit ein Plus von 36% gegenüber dem, Vergleichszeitraum 2009/10 (7,5 Mio. t).

Die EU droht aufgrund der starken Weltmarktnachfrage und erwarteter Exportmengen von rund 18 Mio. t ihre Lager 2010/11 unter die erforderlichen Mindestreserven zu leeren. Allein für Frankreich reichen die Schätzungen des Weizenexports von 11 bis 13 Mio. t. Zuletzt half den Exporten der EU auch wieder der schwache Euro und die Rallye des US-Dollars auf die Sprünge. Wie am Donnerstag berichtet wurde sei Frankreichmit 180.000 t bei einem Weizenimporttender Ägyptens zum Zug gekommen. Weitere 60.000 t kaufen die Ägypter in Argentinien.

Die Weizenexportzahlen der USA - dem größten Versorger des Weltmarktes in diesem Wirtschaftsjahr nach dem Ausfall von Konkurrenten wie Russland - fielen vergangene Woche mit 746.500 t besser aus als erwartet. Unter anderem kaufte der Irak 250.000 t Weizen in den USA.

Für Argentinien revidierte die Getreidebörse in Buenos Aires die Prognose für die zu einem Viertel abgeschlossene Weizenernte um 300.000 t auf 13 Mio. t nach oben. Die bisherigen Erträge würden die Vorjahreswerte um nahezu 40 % übertreffen, heißt es. Schon zuvor in dieser Woche setzte das staatliche Amt für Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) entgegen der Meinung privater Analysten seine Schätzung der Weizenernte 2010/11 für Australien überraschend um 1,7 Mio. t auf die Rekordmenge von 26,8 Mio. t hinauf. Das wären rund 5 Mio. t mehr als im Vorjahr. Allerdings beeinträchtigte Regen während der Ernte die Qualität massiv, sodass große Teile nur als Futterweizen taugen werden.

Nachdem die Ukraine ihre ursprünglich bis Ende Dezember 2010 befristete Kontingentierung der Getreideausfuhren um weitere drei Monate bis Ende März 2011 verlängern und zugleich die vorerst auf insgesamt 2,7 Mio. t beschränkten Quoten um 1,5 Mio. t aufstocken will, wurde bekannt, dass der Getreideexport des Landes aufgrund der Quotierung im November 2010 auf 509.700 t eingebrochen ist, nachdem im Oktober noch 1,39 Mio. t ausgeführt worden waren. Die Ukraine litt massiv unter Dürre und fuhr eine Ernte von enttäuschenden 38,6 Mio. t Getreide ein, nachdem sie 2009 noch 46 Mio. t geerntet hatte. Die sollte nach ursprünglichen Schätzungen den Export auf 12,7 Mio. t nach 20,7 Mio. t im vorigen Wirtschaftsjahr limitieren. (apa-ots)

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