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23.08.2013 | 17:30 | Ernte 2013 

Niedrige Getreidepreise trotz Spitzenernte

Berlin - Die deutschen Landwirte erwarten trotz schwieriger Wetterbedingungen in diesem Jahr eine leicht verbesserte Ernte. Mit 46,8 Millionen Tonnen werden die Bauern 3 Prozent mehr Getreide einfahren als 2012. Beim Raps werde der Ertrag sogar bei 5,6 Millionen Tonnen und damit um 17 Prozent höher liegen als im Vorjahr.

Weizenpreise 2013
(c) proplanta
Mit diesem Ergebnis könne man «durchaus zufrieden sein», sagte der Präsident des Sächsischen Landesbauernverbands und Vorsitzende des Fachausschusses für den Ackerbau, Wolfgang Vogel. Wegen des Wetters sei schon lange nicht mehr mit einer Spitzenernte zu rechnen gewesen.

Kälte, Hitze und Hochwasser hätten aber nicht allen Landwirten zu schaffen gemacht. «Sie können etwa eine Linie ziehen von Köln über Hannover nach Berlin. Alles, was unterhalb dieser Linie ist, hat extrem unter den Witterungsbedingungen zu leiden gehabt», erklärte Vogel. Oberhalb der Linie hätten die Bauern aber von einem Bilderbuchwetter profitiert. «Sie haben immer zur richtigen Zeit, im letzten Moment Wasser bekommen.»

Die zu erzielenden Erlöse bleiben hinter den Erwartungen zurück» Die Weltmarktpreise von Getreide lägen im Schnitt um ein Viertel niedriger als im Vorjahr. 

Auch wenn sich die Erwartungen bei Getreide und Raps verbessert haben - bei Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben malt der Bauernverband ein trüberes Bild. Die Kartoffelbauern werden wahrscheinlich unter 10 Millionen Tonnen einfahren, befürchtet der Verband. Schon 2012 waren es nur 10,6 Millionen Tonnen gewesen - fast ein Fünftel weniger als im Spitzenjahr 2004. Damals ernteten die Bauern 13 Millionen Tonnen Kartoffeln.

Der Mengenrückgang macht sich auch an den Preisen bemerkbar. Die Erzeugerpreise liegen laut Bauernverband derzeit bei 30 Euro je 100 Kilogramm Kartoffeln. 2012 waren es weniger als 20 Euro. Die Entwicklung spüren schlussendlich die Verbraucher an der Supermarktkasse: Kartoffeln kosteten im Juli 44 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, meldete kürzlich das Statistische Bundesamt.

Das Wetter machte außerdem den Spargel-, Erdbeer- und Hopfenbauern einen Strich durch die Rechnung. Der Bauernverband erwartet 10 Prozent weniger Spargel, 7 Prozent weniger Erdbeeren und 23 Prozent weniger Hopfen. (dpa)
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