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13.12.2015 | 14:00 | Getreidemarkt 

Getreidepreise 2016: Wo geht die Reise hin?

Utrecht - Die Preise an den internationalen Märkten für Getreide und Sojabohnen dürften sich im kommenden Jahr in unterschiedliche Richtungen entwickeln.

Rabobank
Experten prognostizieren nur geringe Veränderungen für Weizen im kommenden Jahr. 8c) proplanta
Das prognostiziert die Rabobank in ihrem aktuellen Marktbericht. Im Einzelnen rechnet das Finanzinstitut für das Kalenderjahr 2016 bezogen auf die Terminnotierungen in Chicago mit einem mittleren Weizenpreis von 5,11 $/bu (173 Euro/t); das würde gegenüber dem geschätzten Wert für 2015 ein Plus von 0,3 % bedeuten.

Mit Blick auf den Mais erwarten die Analysten einen Durchschnittspreis für 2016 von 3,94 $/bu (143 Euro/t), der demnach um 4,5 % über dem diesjährigen Wert liegen würde. Zu einem gewissen Ausreißer bei den Maispreisen nach oben wird es der Rabobank zufolge allerdings im zweiten Quartal 2016 kommen.

Für Sojabohnen prognostizieren die niederländischen Experten für das Gesamtjahr 2016 ein mittleres Preisniveau von 8,96 $/bu (303 Euro/t), womit der für 2015 hochgerechnete Wert um 5,2 % unterschritten würde. Wie die Bank mit Blick auf denWeizenmarkt ausführte, ist hier in der Vermarktungssaison 2015/16 mit kaum schwankenden Preisen zu rechnen, und zwar wegen der komfortablen Versorgungslage und der umfangreichen Bestände.

Darüber hinaus leiden die US-Weizenexporte den Fachleuten zufolge bereits seit 2014/15 unter der Dollarstärke, woran sich nach ihrer Einschätzung auf Jahressicht nichts ändern dürfte. Für Unterstützung könnten allerdings wetterbedingte Produktionseinbußen sorgen. China dürfte dabei aber keine Impulse setzen: Die Experten erwarten, dass die Weizeneinfuhren der Volksrepublik 2015/16 unter 2 Mio. t bleiben werden, weil die Ernte im „Reich der Mitte“ im Vergleich zu 2014 erneut höher ausgefallen ist.

Warenterminbörse in Chicago
Aktuelle Weizenkurse an der MATIF

 
Getreidepreise Ausblick 2016Bild vergrößern
Getreidepreise Ausblick 2016
Rückgang der EU-Weizenausfuhren prognostiziert

Auch für den Nahen Osten rechnen die niederländischen Analysten wegen des dort im Vergleich zu 2014/15 höheren Weizenaufkommens mit einem Einfuhrrückgang. Insgesamt sehen sie die globalen Weizenimporte 2015/16 nun bei 165 Mio. t; das wären 2 Mio. t bis 3 Mio. t weniger als in der vergangenen Vermarktungssaison.

Allerdings gehen die Fachleute davon aus, dass Russland, die Ukraine und Kasachstan ihre Exporte gleichzeitig um insgesamt 5 Mio. t steigern. In der Folge dürften laut Rabobank die Ausfuhrmengen „traditioneller“ Exporteure um bis zu 9 Mio. t sinken, wovon wahrscheinlich vor allem Kanada und die Europäische Union betroffen sein werden. Dabei rechnen die Experten mit einer Aufstockung der Weizenbestände in der Union, obwohl nach der relativ schlechten EU-Maisernte mehr Weizen in den Futtertrog fließen dürfte. Derweil werden die australischen Weizenausfuhren bei unverändert 17 Mio. t gesehen, wobei die dortige Ernte auf 23 Mio. t bis 24 Mio. t veranschlagt wird.
AgE
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