Der baden-württembergische Bauernverband (LBV) hat eine bessere Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts gefordert. Die Straßenverwaltung solle regelmäßig vor der Blüte der Giftpflanze betroffene Flächen mähen, sagte LBV-Vizepräsident Gerhard Glaser heute in Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen). Vor allem solle verhindert werden, dass die Samen der Pflanzen durch den Wind verbreitet und immer mehr Futterflächen mit dem Kraut durchsetzt werden, sagte die Landestierschutzbeauftragte Cornelie Jäger. Die gelb blühende Pflanze ist laut LBV vor allem gefährlich für Weidetiere. Kleinere Mengen könnten langfristig durch Anreicherung in der Leber tödlich wirken. Im frischen Zustand meiden die Tiere das Jakobskreuzkraut meist wegen seines unangenehmen Geruchs. Im Heu ist dieser allerdings kaum wahrnehmbar. (c) proplanta
Zuletzt wurde der Tod von zwei Rindern in Schleswig-Holstein mit dem Kraut in Verbindung gebracht. Auch in Baden-Württemberg ist die Giftpflanze auf dem Vormarsch. „Unsere Landwirte sind besorgt um ihre Weidetiere und über mögliche Verunreinigung im Futter“, erklärt Gerhard Glaser, Vizepräsident des Landesbauernverbandes (LBV), am Montag, den 29. Juni 2015 in Kirchheim unter Teck.
„Eine konsequente Bekämpfung ist zum Schutz von Rindern und Pferden dringend notwendig.“ Gemeinsam mit der Landesbeauftragten für Tierschutz, Dr. Cornelie Jäger, besichtigen Vertreter des LBV und Kreisbauernverbandes Esslingen betroffene Flächen.
Die giftige Pflanze breitet sich im Grünland immer stärker aus. Besonders betroffen sind extensiv bewirtschaftete Wiesen. „Die Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts wird zudem durch vernachlässigte Pflege von Straßenrändern und Böschungen gefördert“, erklärt Glaser. Hier sei die Straßenverwaltung gefordert, regelmäßig und vor der Blüte der Giftpflanze die betroffenen Flächen zu mähen.
Die Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts dürfe nicht bagatellisiert werden, erklärt Glaser. „Eine nachlässige Kontrolle der für unsere Tiere giftigen Pflanze ist mit dem Gedanken des Tierschutzes nicht vereinbar. Wir fordern eine konsequente Bekämpfung der Pflanze. Hierzu müssen sowohl die Straßenverwaltung als auch der Naturschutz eine wirkungsvolle Strategie verfolgen.“
„Es muss vor allem verhindert werden, dass die Samen der Pflanzen durch Wind verbreitet werden und schließlich immer mehr Futterflächen mit Jakobskreuzkraut durchsetzt sind,“ ergänzt die Landesbeauftragte für Tierschutz. „Leider ist die Pflanze auch im Heu noch giftig und eine nicht zu unterschätzende Belastung für die Tiere. Jäger räumt ein, dass die mechanische Bekämpfung von Jakobskreuzkraut nicht einfach ist, betont aber, dass man bei der Bekämpfung möglichst umweltschonende Maßnahmen ergreifen sollte, um nicht eine problematische Pflanze durch giftige Substanzen zu ersetzen. „Deshalb ist es so wichtig, den geeigneten Zeitpunkt für das Abmähen der Pflanze an Straßenrändern oder auf betroffenen Flächen zu finden“, unterstreicht sie weiter. Jäger wünscht sich aus diesem Grund eine gute Kooperation der Kommunen mit den Landwirten, um die weitere Ausbreitung der giftigen Pflanze einzudämmen.
Die Giftstoffe dienen der Pflanze als Schutz. Sie kann bei Säugetieren akute und chronische Vergiftungen hervorrufen und schlimmstenfalls tödlich enden. Darüber hinaus können Schäden am zentralen Nervensystem auftreten. Kleinere Mengen, über einen größeren Zeitraum aufgenommen, können durch Anreicherung in der Leber tödlich wirken. Im frischen Zustand meiden die Tiere das Jakobskreuzkraut meist wegen seinem unangenehmen Geruch. Im Heu ist dieser kaum wahrnehmbar. (Pd)
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