Das amerikanische
Landwirtschaftsministerium (USDA) hat Anfang Dezember eine erste Produktionsschätzung vorgenommen, nach der die globale Apfelerzeugung gegenüber 2018/19 um 4,8 Mio. t oder 6,7% auf 75,7 Mio. t steigen soll; das wäre die zweithöchste jemals produzierte Menge.
Den Rekord hält die Saison 2016/17 mit 76,4 Mio. t. Maßgeblich für das erwartete größere Aufkommen 2019/20 ist die Produktionserholung beim weltweit größten Apfelerzeuger China. Dort hatten in der Vorsaison Fröste und Hagelschauer den Obstbau massiv geschädigt und bei Äpfeln für ein Ernteminus von 20 % gesorgt. In diesem Jahr waren die Aufwuchsbedingungen den Washingtoner Analysten zufolge besser, und die Produktion soll um rund 8 Mio. t oder fast ein Viertel auf 41 Mio. t steigen.
Ein Großteil davon wird für den heimischen Verbrauch benötigt. Allerdings dürften auch die Exporte zunehmen, und zwar um etwa 230.000 t oder 28 % auf 1,05 Mio. t. China würde damit wieder auf den weltweiten Spitzenplatz der Apfelexporteure vorrücken, den 2018/19 die Europäische Union nach einer
Rekordernte kurzfristig eingenommen hatte.
Nach dem reichlichen Apfelaufkommen im vergangenen Vermarktungsjahr ist das Pflückergebnis in den EU-Mitgliedstaaten 2019/20 aber wieder deutlich kleiner ausgefallen. Das USDA beziffert die Gesamtmenge auf 11,5 Mio. t, was einem Rückgang von 3,55 Mio. t oder fast 24 % entspräche.
Die
EU-Kommission ging bei einer Schätzung im November von einer um rund ein Fünftel kleineren
Apfelernte in der EU aus. Dagegen wird von den US-Experten für das eigene Land nach guten Witterungsbedingungen ein Anstieg der Russland soll die Produktion um 100.000 t oder gut 6 % auf ein neues Rekordniveau von 1,71 Mio. zunehmen. Dort sind neue Plantagen in
Betrieb gegangen.
Birnenrekord erwartetDie weltweite Erzeugung von Birnen wird laut Schätzung des USDA2019/20 gegenüber demVorjahr um 2,6 Mio. t oder fast 13 % auf ein historisches Rekordergebnis von 23,1 Mio. t steigen. Maßgeblich dafür ist, wie bei den Äpfeln, eine Erholung der Produktion in China, die im vergangenen Jahr durch ungünstige Witterungsbedingungen stark gelitten hatte. Mit dem nun prognostizierten Anstieg der chinesischen Birnenerzeugung um 3 Mio. t oder 21 % auf 17,0 Mio. t wären diese Verluste mehr als kompensiert.
Zugleich dürfte das größere Angebot die Exporte der Volksrepublik um mehr als ein Drittel auf 500.000 t wachsen lassen, wobei dem USDA zufolge insbesondere die Lieferungen nach Vietnam und Indonesien zunehmen sollen.
Ganz anders präsentiert sich die Situation in der EU, wo die Erzeuger spürbar weniger Früchte als im guten Vorjahr eingebracht haben. Laut den Washingtoner Analysten soll die Ernte in der Gemeinschaft mit 2,18 Mio. t um fast 16 % kleiner ausgefallen sein als in der vorherigen Saison. Die EU-Kommission schätzte im November den Produktionsrückgang auf 14 %, was nach ihrer Systematik 2,05 Mio. t Birnen entsprechen würde.
Unter den anderen großen Erzeugungsländern wird vom USDA das Birnenaufkommen in den USA stabil bei 726.000 t gesehen, und auch in Argentinien dürfte die Ernte mit 590.000 t auf dem Vorjahresniveau liegen.
Besser als 2018/19 soll das Pflückergebnis in der Türkei mit einem Zuwachs von 9 % auf 490.000 t ausgefallen sein; für Südafrika wird eine Produktionszunahme von 1,2 % auf 415.000 t Birnen angenommen.