«Die ersten
Beeren sind da», sagte Heiko Bothe aus Hagenburg am Steinhuder Meer, der mit seinem Sohn Henning zu den wenigen Anbauern der Frucht in Deutschland gehört.
Nach Angaben des niedersächsischen Bauernverbandes handelt es sich bei der Gojibeere immer noch um ein Nischenprodukt. Der Anbau sei anspruchsvoll. Ein zweiter Hof in Niedersachsen hat in diesem Jahr Probeme mit seinen Pflanzen. Der Goji-Hof Derenburg im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt) will Mitte August mit der Ernte starten.
Die Gojibeere, die Frucht des Gemeinen Bocksdorns, enthält viele Vitamine und Mineralstoffe und gilt deshalb als Superfood. Sie wird in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet. Ernährungswissenschaftlern zufolge sind die Inhaltsstoffe mit der einheimischen Schwarzen Johannisbeere vergleichbar.
Wegen des unbeständigen Wetters im Frühjahr startete die Ernte nach Bothes Angaben etwa drei bis vier Wochen später als 2020. «Es dauert wohl noch 14 Tage, bis es voll hängt», so der Obstbauer. Das Abpflücken der mehr als 6.000 Pflanzen könne sich bis November oder sogar Dezember hinziehen, sagte Landwirt Bernd Abel, der unter anderem auch Goji-Pflanzen aus Deutschland vertreibt. Die Beeren zu pflücken sei laut Bothe ein Riesen-Aufwand. Eine Person schaffe nur etwa fünf Kilogramm am Tag.