Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

11.11.2019 | 03:14 | Kohlgemüse 

Grünkohl: Superfood aus Niedersachsen

Göttingen - Braunkohl, Winterkohl, Strunkkohl, Oldenburger oder friesische Palme - über die richtige Bezeichnung für Grünkohl gibt es unterschiedliche Ansichten.

Grünkohl
In keinem anderen Bundesland wird so viel Grünkohl geerntet wie in Niedersachsen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sieht in der friesischen Palme ein «echtes heimisches Superfood». (c) proplanta
Klar ist aber: In keinem anderen Bundesland wird mehr Grünkohl angebaut als in Niedersachsen. Nach Angaben des Landesamts für Statistik (LSN) wurden im vergangenen Jahr landesweit 7.955 Tonnen des Gemüses geerntet. Das seien knapp 46 Prozent der gesamten deutschen Produktion, berichtete das LSN im aktuellen Monatsheft. Die diesjährige Grünkohlernte läuft bereits.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bezeichnet Grünkohl als «echtes heimisches Superfood». DGE-Sprecherin Silke Restemeyer sagte: «Er enthält bei geringer Kalorienzahl sehr viele Vitamine, Nährstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.» Hinzu komme: «Grünkohl wird regional angebaut. Er hat im Winter Saison und kann uns auch in der kalten Jahreszeit mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgen.»

Die aktuelle Grünkohl-Ernte habe bereits begonnen, sagte Gabi von der Brelie vom Landvolk Niedersachsen. Anders als früher müsse man damit nicht mehr warten, bis der erste Frost über die Pflanzen gegangen sei. «Der Frost machte den Kohl milde, weil Stärke in Zucker umgewandelt wird», sagte von der Brelie. Dies spielt in Zeiten von Kühltruhen allerdings keine Rolle mehr. Zudem seien die neuen Sorten ohnehin milder im Geschmack.

Wegen des trockenen Sommers hingen Qualität und Menge der diesjährigen Ernte stark von der Bewässerung ab, erklärte Erich Klug von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Wo Beregnung möglich war, stimmten Qualität und Quantität.

In Niedersachsen haben nach Angaben des Landesamtes für Statistik im vergangenen Jahr knapp 200 Betriebe auf gut 500 Hektar Fläche Grünkohl angebaut. Dies war die größte Fläche seit 20 Jahren. Hauptanbaugebiete sind die Regionen Weser-Ems und Lüneburg.

Im Oldenburger Land, wo sogenannte Grünkohl-Fahrten Tradition haben, seien viele Veranstaltungen für die kommenden Wochen und Monate bereits gebucht, sagte Bettina Koch von der Tourismus-Marketinggesellschaft Oldenburg. Das Interesse an diesen Fahrten, zu denen nach mehrstündigen Wanderungen deftige Grünkohl-Mahlzeiten auf den Tisch kommen, steige immer weiter an.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfehle zwar aus gesundheitlichen Gründen, wöchentlich nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch zu essen, sagte Sprecherin Restemeyer: «Bei einem traditionellen Grünkohlessen, bei dem auch Wurst und Speck gegessen werden, muss man sich aber keine Gedanken machen, solange es nicht zu häufig auf dem Tisch steht.»

Im übrigen könne man Grünkohl auch alternativ genießen, sagte die DGE-Sprecherin. «Inzwischen gibt es viele leckere vegetarische Rezepte, die Speck und Wurst überflüssig machen.» Und Restemeyer hatte auch gleich Rezepte parat, bei denen der Grünkohl zudem «nährstoffschonender» behandelt werde als bei der traditionellen Zubereitung: «Für eine exotische Beilage wird Grünkohl mit Schalotten gedünstet und mit frischen Kokosraspeln, etwas Ingwer, Koriander und Fenchel verfeinert.» Die friesische Palme schmecke aber auch kurz blanchiert, in einem Salat mit Oliven, Nüssen und einem kräftig-würzigen Dressing.
dpa/lni
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Speisezwiebeln dominieren Gemüsebau in Niedersachsen

 Ertrag bei Gemüseernte steigt - aber weniger Grünkohl und Spargel

 Gemüsebau 2023 Baden-Württemberg: Weniger Kohl und Spargel angebaut

 Hoffnungsvoller Blick auf Grünkohlsaison trotz Hochwassers

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken