Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) am Donnerstag (14.7.) in Bonn mitteilte, wurde nach ersten Schätzungen im Mittel der Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf bei dieser Getreideart ein „gutes durchschnittliches“ Ertragsniveau von 80 dt/ha bis 82 dt/ha erzielt.
Außerdem sei die Qualität der
Wintergerste „erfreulich gut“, so dass sie sich bestens als hochwertiges Futter eigne. Nun starte die
Rapsernte, deren Ertrag zu rund 40 % hochwertiges
Pflanzenöl zum vielfältigen Einsatz in der regionalen Küche liefere, einen Beitrag zur Reduktion von fossilen Energieträgern leiste und mit 60 %
Rapsschrot eine wichtige heimische Eiweißquelle für die Tierhaltung bilde.
Indes bezeichnete der
RLV die aktuelle politische
Diskussion über die Einschränkung der Verwendung von heimischem Getreide und Raps als Tierfutter und
Energieträger zur Ausweitung des Anbaus von Kulturen für die menschliche
Ernährung als „undifferenziert“. Auf diese Weise ließen sich die Probleme der
Nahrungsmittelversorgung nicht lösen.
Mehr denn je müssten die Landwirte - auch angesichts des Klimawandels - in Fruchtfolgen und Kreisläufen denken. Dabei könne nicht alles, was zu einer
Fruchtfolge gehöre, unmittelbar für die menschliche Ernährung verwendet werden, sondern diene als Futter oder als alternative Energiequelle, so der RLV. Der aktuelle Nährstoffbericht der
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zeige, dass die Landwirte mit der Tierhaltung Nährstoffkreisläufe schließen und energieintensiv hergestellte
Mineraldünger ersetzen.
Der
Landesbauernverband forderte vor diesem Hintergrund die Bundespolitik auf, „endlich von ihrer einseitigen und ideologisch getriebenen Position zur Tierhaltung und Biomasseproduktion vom Acker Abstand zu nehmen“. Hier sei ein sachlicher Dialog vonnöten, der eine ganzheitliche Betrachtung der landwirtschaftlichen Kreisläufe in den Mittelpunkt stelle.
Die Landwirte sähen sich in ihrer Haltung durch eine aktuelle repräsentative
Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Kantar bestätigt, derzufolge sich mehr als 75 % der Deutschen „trotz der Negativkampagne des Bundesumweltministeriums“ für die Beibehaltung von Biokraftstoffen im Verkehr aussprechen.