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25.08.2022 | 11:35 | Ernte 2022 
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Gute Getreide- und Rapserträge im Norden erwartet

Kiel - Nach der zweiten Ernteschätzung wird für Schleswig-Holstein in diesem Jahr eine Getreide­ernte (ohne Körnermais) von 2,6 Mio. Tonnen (t) erwartet.

Ernte 2022
(c) proplanta
Die diesjährige Getreideerntemenge läge damit voraussichtlich fünf Prozent über der des Vorjahres, so das Statistikamt Nord. Der Hektarertrag über alle Getreidearten (ohne Körnermais) wird im Landesmittel auf knapp 87 De­zitonnen (dt) prognostiziert, das wären acht Prozent mehr als der sechsjährige Durchschnitts­wert von 81 dt.

Allein 1,4 Mio. t oder 53 Prozent der Getreideernte entfielen auf Winterweizen. Es wird ein Hektarertrag von gut 92 dt erwartet, das wären vier Prozent mehr als im Vorjahr und fünf Pro­zent mehr als der sechsjährige Mittelwert. Die Anbaufläche wurde um 6.000 Hektar (ha) einge­schränkt, sodass die Erntemenge bedingt durch den hohen Hektarertrag das Vorjahresergebnis erreichte.

Wintergerste wurde auf einer um ein Prozent eingeschränkten Fläche von 68.200 ha ange­baut. Es wird ein Hektarertrag von 93 dt erwartet. Dieser Wert läge um zwölf Prozent über dem langjährigen Durchschnittswert und zehn Prozent über dem des Vorjahres. Die Erntemenge von gut 0,6 Mio. t fiele um zehn Prozent höher aus als 2021.

Für Roggen (einschließlich Wintermenggetreide) wird eine Erntemenge von knapp 0,3 Mio. t prognostiziert. Damit läge der erwartete Ertrag von knapp 76 dt/ha über dem des Vorjahres (73 dt/ha) und über dem langjährigen Mittel (68 dt/ha).

Auch die Sommerungen konnten bei einer Ausweitung der Anbaufläche und guten Erträgen überdurchschnittliche Erntemengen erzielen. Bei der Sommergerste sind Erträge von rund 65 dt/ha zu erwarten. Das sind 29 Prozent mehr als das Vorjahresniveau. Die Erwartungen beim Haferertrag sind im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 67 dt/ha gestiegen.

Die positiven Ernteerwartungen basieren auf guten Wachstumsbedingungen während der Ve­getationsphase. Ein milder Winter ließ das Getreide und den Raps mit einer guten Bestands­dichte in das Frühjahr gehen. Trotz einer übers Jahr betrachtet zu geringen Niederschlags­menge und überdurchschnittlichen Temperaturen konnten ertragsreiche Bestände heranreifen.

Die bisherige Ernte konnte bei optimalem Druschwetter mit geringen Kornfeuchten eingefahren werden. Im Vergleich zur ersten Ernteschätzung ist die Ertragserwartung für Winterraps von knapp 39 dt/ha auf gut 43 dt/ha gestiegen. Somit läge der Hektarertrag 18 Prozent über dem Vor­jahresertrag (37 dt/ha) und 23 Prozent über dem sechsjährigen Mittelwert. Mit der Ausweitung der Anbaufläche auf 74.700 ha ergäbe sich eine Erntemenge von gut 0,3 Mio. t, die damit um 43 Prozent über der des Vorjahres läge.

Hinweis:

Diese Daten stammen aus der besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung. Für die exakte Er­tragsmessung wurden 550 Felder in die Stichprobe einbezogen, deren Erntedaten noch nicht vollzählig vorliegen. Da die Erntephase noch nicht beendet ist, können die endgültigen Ernte­mengen für Getreide und Raps durch den weiteren Witterungsverlauf (z. B. Sturm, Hagel und Starkregenfälle) von dieser zweiten Schätzung abweichen.
Statistik Nord
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Kommentare 
Till Eulenspiegel schrieb am 26.08.2022 10:33 Uhrzustimmen(17) widersprechen(15)
... Da ging Eulenspiegel in die Backstube und machte aus dem Teig nichts als Eulen und Meerkatzen, die ganze Backstube voll, und backte sie.

Der Meister stand des Morgens auf und wollte ihm helfen. Doch als er in die Backstube kam, fand er weder Wecken noch Semmeln, sondern lauter Eulen und Meerkatzen. Da wurde der Meister zornig und sprach: "Daß dich das jähe Fieber packe! Was hast du da gebacken?" Eulenspiegel sagte: "Was Ihr mich geheißen habt, Eulen und Meerkatzen." Der Bäcker sprach: "Was soll ich nun mit dem Narrenzeug tun?
Solches Brot ist mir zu nichts nütze. Ich kann das nicht zu Geld machen." Und er ergriff Eulenspiegel beim Hals und sagte: "Bezahl mir meinen Teig!" Eulenspiegel sprach: "Ja, wenn ich Euch den Teig bezahle, soll dann die Ware mein sein, die davon gebacken ist?"
Der Meister sagte: "Was frage ich nach solcher Ware!
Eulen und Meerkatzen kann ich nicht gebrauchen in meinem Laden."
...
wie die Geschichte ausging, lesen sie bitte hier weiter
https://www.eulenwelt.de/geschichten_eulenspiegel.htm

Das war schon immer so, das haben wir immer so gemacht, ...
Weizen unter 12 % ist Tierfutter. Blah, Blah, Blah.

Manchmal entwickeln sich auch Dinge, Vorgänge weiter.
Blöd ist nur wenn einem sowas nicht erzählt wird, oder Menschen Scheuklappen umhaben und jeder Veränderung aus dem Weg gehen.

Die 12 % Protein Nummer gehört im 21. Jahrhundert ins Reich der Märchen.

- Dabei weiß man seit etlichen Jahren, die Backeignung eines Mehles hängt bei den gegenwärtig angebauten Sorten nicht mehr vom Proteingehalt sondern vor allem von der Proteinqualität ab und damit von der Weizen-Sorte.
- Welcher Weizen ist überhaupt gut genug für Brotweizen? Höchstens 30 Prozent des in Deutschland erzeugten Weizens landen in der Brotherstellung. Das heißt aber nicht, dass der Rest ungenießbar wäre. Denn fast drei Mal so viel wäre backfähig, also absolut genießbar.
Im Prinzip kann man sogar aus jedem Weizen Brot machen, auch aus dem, der gemeinhin Futterweizen genannt wird, sagt Professor Friedrich Longin von der baden-württembergischen Landessaatzuchtanstalt in Hohenheim. Und weiter: “Wenn Sie am Verhungern sind, dann essen Sie alles.” Fladenbrote und Kastenbrote sind grundsätzlich immer möglich.

Bei anderem Brot oder Semmeln entscheidet die Weizenqualität salopp gesagt darüber, ob die Backware hinterher 700 Milliliter Volumen oder nur 650 hat und schön fluffig ist. -

Diese Weiterbildung können sie in Gänze hier absolvieren.

https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/ernaehrungskrise-sind-die-vorgaben-fuer-backweizen-zu-streng,T6MrBDX

Braucht kein Mensch, schon gar nicht in Krisenzeiten!
Der Kunde entscheidet!

Internationale DLG-Qualitätsprüfung für Brot, Kleingebäck und Feine Backwaren
https://www.dlg.org/de/lebensmittel/qualitaetspruefungen/backwaren
agricola pro agricolas schrieb am 26.08.2022 08:33 Uhrzustimmen(19) widersprechen(3)
Eine thermische Verwertung dieses Weizens, werter Herr Holtmeier, generierte derzeit etwa 40,00 €/dt, Tendenz weiter steigend.

Für Holzpellets zahlen Sie aktuell übrigens 46,00-50,00 € Tagespreis - sofern überhaupt verfügbar.

In Zukunft wird jeder Verbraucher, der eine neue Heizung einbauen lassen muss, dazu verpflichtet, den Einsatz von 60% alternativem Ausgangsmaterial zum Heizen nachzuweisen. Vorsorglich hat man die Getreideverbrennung dabei wohlweislich komplett ausgeklammert. Ausschließlich Reststoffe dürfen hier eingesetzt werden...

Nun, dann deklarieren wir hier eben eine solche quasi "unverkäufliche Ware" (wenn überhaupt nur zu absoluten Dumpingpreisen für den Erzeuger) einfach um. Schlussendlich ist dieser Weizen für die Nahrungsmittelversorgung überhaupt nichts wert, während er im Vorfeld von uns Bauern extrem kostenintensiv produziert wurde - als äußerst wertvolle Wärmequelle könnte er demgegenüber im kommenden Winter quasi "mit Gold aufgewogen werden".

Ein solches Invest muss auch wieder auf's Bauernkonto zurückfließen, will man nicht sukzessive in den Ruin schlittern. Insofern darf es auch keine Denkblockaden mehr geben, welche Verwertungsrichtung hier jeweils die sinnvollste wäre.

Schließlich müssen wir alle aktuell ganz bitterböse erfahren lernen: Neben Lebensmitteln ist auch Energie absolut unverzichtbar für die heutigen modernen Höhlenbewohner...!!!
Thorsten Holtmeier schrieb am 25.08.2022 21:51 Uhrzustimmen(13) widersprechen(8)
Was nützt dem Menschen diese große Ernte, leider ist in Schleswig Holstein so gut wie kein backfähiger Weizen geerntet worden, durch die Bank weg unter 12 Prozent Protein. Leider muss das alles in den Trog hoffentlich gibt es noch genügend Tier Halter die diese Menge auch benötigen.
agricola pro agricolas schrieb am 25.08.2022 11:55 Uhrzustimmen(16) widersprechen(10)
Wie lange wird im Hohen Norden schon Raps angebaut!?
Eine Rapsmüdigkeit in Norddeutschland das absolute Fremdwort!?
Die DüV-Novelle, wer redet in Kiel schon darüber!?
(Wie man doch die Kieler Nitrat-Koryphäe auf wenig tauben Füßen hier zu düpieren weiß!?)

Generell für Nicht-Fachleute die Erklärung:

Wenn wir selbst in unseren Voralpenregionen oder im Hohen Norden überhaupt keine Erntemengen mehr einzufahren wissen, dann werden wir alle ganz plötzlich in Dunkel-Deutschland aufwachen..

Ein geopolitisch bedeutsamer Küstenstreifen in Norddeutschland rettet jetzt die hungernde Welt und beißt dabei den eigenen Bauern äußerst schmerzhaft in die Wadeln!!!
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