Viele Landwirte haben die Ernte zwei bis drei Wochen früher abgeschlossen als in Normaljahren, wie der
Landesbauernverband am Donnerstag mitteilte. Als erster
Aussaattermin für die Ernte des nächsten Jahres gilt der 15. August.
Dann beginnt die Bestellung der Felder mit Winterraps. Derzeit werde das
Saatbett mit Scheibeneggen und Grubbern vorbereitet - meist von hohen Staubfahnen begleitet. Vielerorts ist der Boden durch die wochenlange
Dürre steinhart und der Oberboden staubtrocken.
Nach Angaben des Bauernverbandes bevorzugen die Landwirte Sorten mit der aktuell höchsten verfügbaren Frost- und Trockenheitstoleranz, um Pflanzenbestände mit mehr Durchhaltevermögen bei Spätfrösten oder trockenen Frühjahren zu bekommen. Ein wichtiges Kriterium seien auch
Resistenzen gegenüber Pflanzenkrankheiten.
Die Forschung müsse zusammen mit den Landwirten entsprechende Sorten entwickeln, sagte
Bauernpräsident Detlef Kurreck. Er kritisierte, dass der Europäische Gerichtshof Ende Juli eine neue Züchtungsmethode, die Mutagenese, «ausbremste», indem es daraus entstandene Organismen als gentechnisch verändert einstufte. Dabei seien mit der Methode nur Veränderungen möglich, die auch mit klassischer
Züchtung erreicht würden, nur schneller und präziser.
Artfremde Gene kämen nicht zum Einsatz. Kurreck meinte, diese neuen Verfahren würden bei der Züchtung von Sorten helfen, die trockentoleranter und widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen und Krankheiten sind.