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14.05.2014 | 09:40 | Erdbeerernte 2014 

Hessische Erdbeersaison beginnt

Büttelborn-Worfelden - Der milde Winter und die warmen Temperaturen im März haben auch die südhessischen Erdbeeranbauer früher in die Saison des beliebtesten Beerenobstes starten lassen.

Erdbeersaison Hessen 2014
(c) proplanta
Am Dienstag pflückte Landwirtschaftsministerin Priska Hinz gemeinsam mit der neuen hessischen Erdbeerkönigin Johanna I. zum offiziellen Saisonstart hessische Freilanderdbeeren auf dem Feld vom Obstbaubetrieb Erdbeerkulturen Graf-Noll in Büttelborn-Worfelden.

Hessens Landwirtschaftsministerin Priska Hinz betonte in ihrem Grußwort, dass Erdbeeren nicht nur eine der beliebtesten Obstsorten der Deutschen sind, sondern zudem auch noch sehr gesund. „Erdbeeren haben viele Vitamine und Mineralstoffe, aber nur wenige Kalorien, sie sind also ein Genuss ohne Reue. Ihre zahlreichen sekundären Pflanzenstoffe wirken sich positiv auf die menschliche Gesundheit aus“, so die Ministerin.

Um in den vollen Genuss der Vitamine zu kommen, sollten die Verbraucherinnen und Verbraucher darauf achten, die Erdbeeren zeitnah nach der Ernte, beziehungsweise dem Einkauf zu verarbeiten. „Deshalb sind Erdbeeren aus der Region mit Sicherheit die beste Wahl“, machte Priska Hinz deutlich.

Landrat Thomas Will stellte die Bedeutung der Erdbeeren für den Landkreis Groß-Gerau heraus: „Der Erdbeeranbau prägt nicht nur einen Teil unserer Naturlandschaft. Auch die Bürger im Landkreis können sich gut damit identifizieren, weil sie die hohe Qualität unserer Erdbeeren schätzen. Wer Erdbeeren aus dem Umkreis kauft, unterstützt damit nicht nur die heimische Landwirtschaft, sondern erhält auch bessere Früchte und schont die Umwelt, weil lange Transportwege wegfallen.“ Als Vertreter der Gemeinde Büttelborn unterstützte Bürgermeister Andreas Rotzinger die Ministerin bei der „Erdbeerernte“.

Markus Graf vom Obstbaubetrieb Erdbeerkulturen Graf-Noll berichtete über die Entwicklung seines Betriebes zu seiner heutigen Form und untermauerte dies mit Fakten und Zahlen zum Erdbeeranbau. Rund 200 Betriebe bauen in Hessen auf einer Fläche von 1043 ha Erdbeeren an, davon sind 791 ha im Ertrag. Auf dem Betrieb der Familie Graf wird neben dem Anbau von Erdbeeren und Himbeeren auch Ackerbau betrieben.

Ausgerichtet wurde die diesjährige südhessische Erdbeersaisoneröffnung vom Hessischen Landesverband für Erwerbsobst e.V. und dem Arbeitskreis Erdbeeranbau beim LLH Griesheim gemeinsam mit der MGH GUTES AUS HESSEN GmbH. Vertreten werden die beiden Erzeugerzusammenschlüsse durch Berthold Heil, Obstbauer aus Kriftel sowie Andreas Lenhardt, Spargel- und Erdbeeranbauer aus Griesheim. Unterstützung gab die Fördergesellschaft des hessischen Gartenbaus mbH, Frankfurt. Ein großer Teil der hessischen Erdbeeranbauer nehmen an der Qualitätsmarke „Geprüfte Qualität - HESSEN“ teil und garantieren ihren Kunden damit die hessische Herkunft der angebotenen Früchte.

Zum Abschluss des Pressegesprächs schnitt die Ministerin einen überdimensionalen Erdbeerkuchen in Form einer Erdbeere an und ließ es sich gemeinsam mit den geladenen Gästen schmecken.

Die Erdbeerkönigin, Johanna I., hat sich aus Liebe zu den roten Früchten um dieses Amt beworben. Bereits der Urgroßvater hatte ein Erdbeerfeld, so dass die Antwort auf die Frage, ob sie das Amt übernehmen möchte, nicht lange auf sich warten lies. Johanna I. ist 24 Jahre alt, hat Eventmarketing studiert und arbeitet derzeit als Product Marketing Assitant.

Der hessische Erdbeeranbau

Im Jahr 2012 wurden in Hessen auf 780 Hektar Erdbeeren angebaut, zusätzlich etwa 34 Hektar unter begehbaren Schutzabdeckungen, wie z. B. Gewächshäusern. Deutschlandweit sind es ca. 13.600 Hektar, damit liegt Hessen im bundesweiten Vergleich an sechster Stelle. Der Schwerpunkt des hessischen Anbaus liegt in Südhessen.

Die Erträge lagen im letzten Jahr bei rund 7,1 Tonnen pro Hektar, das ist gut eine Tonne weniger als 2011. Das Ausmaß des langen Winters ist nach wie vor nicht vollständig abzusehen. Aufgrund der kühlen Witterung verlief die Pflanzenentwicklung in den letzten Wochen sehr langsam, sodass die Freilandernte der frühen Sorten nur sehr zögerlich beginnt. Größere Mengen gibt es bisher nur aus den Hochtunneln. Der weitere Ernteverlauf ist allerdings schwer abzuschätzen und hängt weiterhin stark von der Witterung ab.

Hauptsorte in den ersten Wochen ist in Hessen die Sorte Clery. Der Anbau der früheren Standardsorte Elsanta ist rückläufig. Die Ernte erstreckt sich über einen immer längeren Zeitraum und startet immer häufiger ab dem 20. April. Die meisten Betriebe beenden die Ernte mit Ende der Spargelzeit, nur vereinzelt werden Erdbeeren bis in den Herbst hinein kultiviert. Möglich ist die lange Erntezeit durch ein breites Sortenspektrum und Verfrühungsmaßnahmen wie Hochtunnel, Minitunnel, Folien- und Vliesabdeckungen bzw. Verspätungsmaßnahmen wie Strohabdeckung. (Pd)


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