Diesen Fragen geht ein 2011 gestartetes dreijähriges Verbundvorhaben von sieben Bundesländern auf den Grund. Im niedersächsischen Teilvorhaben wird dabei im vergleichenden Anbau von Mais und Hirse untersucht, welchen Einfluss die Fruchtart und die Sorte auf die Bestandsentwicklung und den Ertrag haben.
Auf drei unterschiedlichen Standorten prüft die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen dafür 16 Hirsesorten und zwei Maissorten. Die Ergebnisse sollen anschließend standortbezogene Sortenempfehlungen zum Hirseanbau und eine Wirtschaftlichkeitsprüfung der Erträge ermöglichen. Die verfügbaren Sorten werden dabei in Reifegruppen eingeteilt, um die spätere Sortenwahl zu vereinfachen.
Im Vergleich zum Mais, der für die hiesigen klimatischen Bedingungen seit Jahrzehnten untersucht wird, steht die Hirsezüchtung für unsere Klimazonen noch am Anfang. Das Verbundprojekt zielt daher auf eine Gesamtbewertung von Hirsearten und -hybriden ab und beinhaltet sowohl pflanzenbauliche als auch ökonomische und ökologische Aspekte. Es wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz durch die Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe e.V. gefördert.
Hirsearten gehören zur Familie der Süßgräser und ähneln in ihrem Erscheinungsbild dem Mais. Sie bilden jedoch keine Kolben, sondern Rispen. In bisherigen Versuchen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erreichten die ertragsstärksten Hirsesorten Trockenmasseerträge, die etwa 30 bis 50 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha) unter denen des Maises (etwa 200 dt/ha) lagen.
Jedoch zeichnet sich Hirse im Vergleich zum Mais durch eine höhere Trockentoleranz aus. Nach Niederschlägen verfügen die Pflanzen über ein gutes Regenerationspotential. Für konstant hohe Ertragsleistungen soll nun die Kältetoleranz und Standfestigkeit durch Züchtung optimiert werden. (lwk ns)