Die Apfelbäume hingen mitunter sogar zu voll. Vor der Fruchtbildung seien daher bei vielen Bäumen Blüten abgeschlagen worden, da die Bäume ansonsten nur kleine Früchte ausbilden würden.
Jedoch sei die Sonneneinstrahlung und Hitze nicht ausschließlich gut für das Obst: Ein Teil der Ernte sei bereits wegen Sonnebrandes vernichtet. Das heißt die Äpfel sind beispielsweise verfärbt und mitunter «verkocht», erklärte der Sprecher, und somit für den Verkauf ungeeignet. Insbesondere die Südwestseiten der Bäume zeigten häufig einen solchen Sonnenbrand.
Auch bei den Kirschen sorgte in der zu Ende gehenden Erntesaison die Hitze für Probleme: Sie wurden dadurch alle auf einmal reif. Die
Bauern kamen mit der Ernte kaum hinterher. Durch die hohe Sonneneinstrahlung wurden die Früchte auch dunkel und weniger ansprechend für Kunden. Insbesondere die dunklen Kirchen absorbierten mehr Sonneneinstrahlung, was ab 40 Grad auch zum Degenerieren der Eiweiße führen könne. Allgegenwärtig ist für die Bauern auch die Wasserknappheit. Es fehle an allen Ecken und Enden.
Kirschen sind in Sachsen-Anhalt nach Äpfeln die zweitwichtigste Baumobstart. Laut Ministerium bewirtschaften 63
Betriebe im Land etwa 1.100 Hektar Baumobstflächen - hauptsächlich im Landkreis Mansfeld-Südharz und im Saalekreis. Auf 332 Hektar wachsen demnach Kirschen, wobei viel mehr Süßkirschen (263 Hektar) als Sauerkirschen (69 Hektar) angebaut werden.
Der Ertrag je Hektar bei den Süßkirschen habe 2020 bei 46 Dezitonnen gelegen, im Vorjahr seien es geschätzt 50 Tonnen gewesen. Bei den
Sauerkirschen seien es auf der Anbaufläche 34,2 Dezitonnen in 2020 gewesen, 2021 geschätzt 22 Dezitonnen. Die Kirschsaison dauert dem Ministerium zufolge etwa bis Ende Juli.