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19.07.2010 | 09:26 | Getreidemarkt 

Hitziger Start in die neue Getreidesaison

Bonn - Am Getreidemarkt hat die Hitzewelle der vergangenen Wochen für Unruhe gesorgt.

Getreidesäcke
(c) proplanta
Während Gerste die hohen Temperaturen und Trockenheit noch vergleichsweise gut überstanden hat, sorgen sich die Landwirte um die späteren Kulturen Weizen, Sommergerste und Mais. Hier haben die Hinweise auf gravierende Trockenschäden in den vergangenen Tagen eine Preisrallye ausgelöst

Die Ernte von Wintergerste ist in Deutschland im vollem Gange. Die Hektolitergewichte bewegen sich ersten Ergebnissen zufolge meist in einem Bereich von 62 bis 65 Kilogramm je Hektoliter, sind also durchaus zufriedenstellend. Nur auf den leichten Böden, wo die Pflanzen besonders unter der Trockenheit gelitten haben, fallen die Qualitäten deutlich ab. Dort sind die Landwirte auch von den Erträgen enttäuscht. Insgesamt dürften sich die Erträge jedoch leicht über dem langjährigen Mittel einpendeln.

Während die Wintergerste in puncto Menge und Qualität also noch einmal mit einem „blauen Auge“ davon gekommen sein dürfte, bewirkten Trockenheit und hohe Temperaturen bei den späteren Kulturen oftmals eine ungewöhnlich kurze Kornfüllungsphase - mit der Folge, dass die Körner kleiner blieben und in kürzester Zeit abreiften. Die Sorge der Landwirte gilt dabei insbesondere dem Weizen, der Sommergerste sowie dem Mais. So deuten sich auf leichten Standorten oft bereits deutliche Verluste an und auch auf den besseren Böden zeigen die Kulturen bereits erste Trockenschäden. Mit Spannung werden daher die ersten Ergebnisse des Weizendruschs erwartet, der in den kommenden Tagen in den Frühgebieten Fahrt aufnehmen wird.

Die Hinweise auf gravierende Ertrags‐ und Qualitätseinbußen haben die Getreidepreise in den vergangenen Wochen kräftig nach oben getrieben, zumal auch aus Frankreich, Osteuropa und den Schwarzmeerländern Hinweise auf erhebliche Trockenschäden kommen. Am Pariser Terminmarkt „explodierten“ die Weizenkurse in den vergangenen Tagen regelrecht: Die vordere November‐Position legte in der ersten Julihälfte um fast 30 Euro auf knapp 177 Euro je Tonne zu. Von diesen Hausse‐Signalen profitieren auch die hiesigen Landwirte - die Erzeugerpreise legten ebenfalls kräftig zu. (AMI)


Weitere Informationen zum Getreide- und Ölsaatenmarkt finden Sie im Proplanta Agrarmarkt-Telegramm.
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