Aufgrund dieser Situation besteht in den Kartoffelbeständen weiterhin ein sehr hohes Risiko für Stängelphytophthora-Infektionen und einen frühen Befallsbeginn der Krautfäule. Falls noch nicht geschehen, sollte in den gefährdeten Regionen sobald die Flächen befahrbar sind, umgehend ein Spritzstart mit systemischen Fungiziden erfolgen. Wichtig sind weiterhin regelmäßige Kontrollen der Bestände, um eventuell auftretenden Befall frühzeitig zu erkennen.
In Winterweizen beginnt mit der Blühphase das kritische Stadium für Infektionen mit Ährenfusariosen. Ährenfusariosen können Ertragsverluste und Qualitätseinbußen sowie eine erhöhten Mykotoxinbelastung des Erntegutes verursachen. Für das Aufquellen der Perithecien (Fruchtkörper des Pilzes) auf den Vorfrucht-Stoppelresten von Mais und Getreide sind die sehr feuchten Witterungsbedingungen in diesem Jahr sehr günstig, so dass von einem hohen Ascosporenflug auszugehen ist.
Auf jeden Fall besteht für Risikoschläge [Vorfrucht Mais oder Winterweizen, nicht wendende Bodenbearbeitung, anfällige Sorte (ab BSA-Einstufung 5)] eine erhöhte Infektionsgefahr. Das gilt auch für Maisvorfrucht und Bodenbearbeitung mit dem Pflug. Kritisch kann es jedoch in diesem Jahr auch für weniger gefährdete Bestände mit Sorten ab einer Einstufung von BSA-Note 5 wie z. B. Rapsvorfrucht/pfluglose Bestellung, Sorte JB Asano werden.
Die nun ansteigenden Temperaturen mit weiteren Schauern und Gewittern führen nicht zur Entspannung der Situation und erfordern jeweils eine genaue Abschätzung der konkreten Situation vor Ort. Der optimale Behandlungstermin liegt zwischen 1 - 2 Tage vor bis 3 Tage nach einem Niederschlagsereignis im BBCH 61 bis 69, bei Temperaturen ab 16 °C.
Quelle: Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden
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