Die Pflanzer rechnen allein im größten deutschen Anbaugebiet, der Hallertau, mit Einbußen von mindestens 23 Prozent. Die Lager seien aber noch von den Vorjahren gut gefüllt und die
Biertrinker müssten sich keine Sorgen über Versorgungsengpässe oder Qualität machen, sagte der Präsident der deutschen Hopfenpflanzer, Johann Pichlmaier, am Montag in Wolnzach.
Schuld an den Einbußen sind die langanhaltende Kälte im Winter, die starken Regenfälle im Frühjahr sowie die folgende Hitze im Juli. Zudem zerstörte Hagelschlag etwa 45.000 Zentner. «Einige Hopfenpflanzer können ihre Lieferverträge nicht erfüllen», sagte Pichlmaier.
Generell sind aber keine Engpässe zu erwarten. Die Lager seien noch von den Vorjahren gut gefüllt und die Biertrinker müssten sich keine Sorgen über Versorgung oder Qualität machen, betonte Pichlmaier. Sorge bereitet den Hopfenbauern jedoch, dass für die Alphasäure, die für die Bierproduktion wichtig ist, schlechtere Werte prognostiziert werden. Weniger Inhaltsstoff bedeutet zunächst weniger Geld für die Erzeugergemeinschaften.
«Hält dieser Trend aber an, ist mit einem Preisanstieg für Hopfen zu rechnen», erläuterte Verbandspräsident Pichlmaier. Ob dann auch die Bierpreise steigen werden, liege alleine bei der Brauereien. «Diese haben tausend Gründe, das Bier teurer zu verkaufen. Der Preis für Hopfen spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle», betonte Pichlmaier.
Dabei hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) bei der traditionellen Hopfenrundfahrt noch positive Nachrichten für die deutschen Anbauer. Bei den Verhandlungen der
EU-Agrarreform habe zunächst ein Kahlschlag gedroht. Nach zähen Verhandlungen konnten die EU-Beihilfen für die Erzeugergemeinschaften in Höhe von 2,3 Millionen Euro jedoch gesichert werden. «Wir haben bei der Agrarreform die Grundlage für eine sichere Zukunft des Hopfenanbaus und der Hopfenwirtschaft gelegt», sagte Aigner.