Nicht nur Moore speichern CO2, sondern auch Humus. Gerade aber der Klimawandel sorgt für einen Abbau der wertvollen Schicht auf dem Boden. Dem wollen die Bauern gezielt entgegen wirken - und fordern dafür mehr Unterstützung. (c) proplanta
Es gehe darum, den vorhandenen Humusgehalt zu erhalten oder sogar zusätzlichen Humus aufzubauen, sagte der Präsident des Bayerischen und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes. Denn dieser sei nicht nur fruchtbar, sondern auch ein wichtiger CO2-Speicher.
Mit der zunehmenden Erwärmung und steigender Trockenheit werde aber Humus stärker abgebaut. Dem müsse zum Beispiel mit gezielter Düngung oder dem Anbau von Zwischenfrüchten entgegengewirkt werden. Diese Pflanzen werden zwischen den Anbauperioden ausgesät, um den Boden zu regenerieren, zu bedecken und vor Erosion zu schützen. Sie werden später oft untergepflügt, aus den Pflanzen und deren Wurzeln bildet sich beim Verrotten neuer Humus.
Heidl verlangte dabei weniger Einschränkungen beim Düngen gerade bei Zwischenfrüchten. Würden diese Pflanzen ausreichend gedüngt, könnten sie sogar überproportional viel Stickstoff binden. Würde auf den bayerischen Ackerflächen im Jahr 0,1 Prozent Humus aufgebaut, so könne das den CO2-Ausstoß eines Fünftels der Bevölkerung im Freistaat neutralisieren.
Das Braunschweiger
Thünen-Institut erwartet Modellrechnungen zufolge mit dem
Klimawandel Verluste von durchschnittlich 0,19 Tonnen
Kohlenstoff pro Hektar und Jahr in Ackerböden. Zum einen werde der Kohlenstoff im Boden bei höheren Temperaturen und geringeren Niederschlägen schneller abgebaut, zum anderen werde wegen geringerer Erträge dem Boden weniger Kohlenstoff wieder zugeführt.
Derzeit seien landwirtschaftliche Böden mit Abstand der größte terrestrische Speicher für organischen gebundenen Kohlenstoff in Deutschland, schreibt das Bundesinstitut für
Ländliche Räume, Wald und Fischerei weiter. Sie speicherten in einer Tiefe bis einen Meter rund 2,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoff.