Die Londoner Experten beziffern die betreffende Menge in ihrem gestern veröffentlichten Bericht auf 22 Mio. t; das sind 2 Mio. t mehr als im März erwartet worden waren. Als Begründung für diese Anpassung werden die weiterhin lebhaften Verschiffungen angeführt. Die Vorjahresmenge würde aber noch um 400.000 t verfehlt. Das weltweite Handelsvolumen an Weizen sieht der
IGC jetzt für 2018/19 bei insgesamt 172,3 Mio. t, nach 176,3 Mio. t im Vorjahr.
Wie die Washingtoner Experten mit Blick auf die kommende Vermarktungssaison ausführen, dürfte die Gemeinschaft dann rund 23,0 Mio. t Weizen ins Ausland liefern; das sind 500.000 weniger als die bisherige Prognose. Die diesjährige
Weizenernte in der Union sieht der Getreiderat aber weiterhin bei 149 Mio. t, womit diese um 11,1 Mio. t oder 8 % höher ausfallen würde als die witterungsbedingt niedrige Vorjahresproduktion. Allerdings weisen die Fachleute darauf hin, dass die Weizenkulturen in Teilen von Frankreich, Deutschland und Polen jetzt zusätzlichen Regen benötigten.
Auch für die Weizenexporte Russlands 2019/20 gibt sich der Getreiderat nun optimistischer und korrigierte die betreffende Vorhersage um 500.000 t auf 35,0 Mio. t nach oben. Damit würde das für 2018/19 geschätzte Niveau erreicht. Dieser Exportprognose liegt eine ertragsbedingt optimistischere Produktionserwartung von jetzt 79,5 Mio. t Weizen zugrunde; im März hatte der IGC nur 77,1 Mio. t vorausgesagt. Die Vorjahresmenge würde damit um 10,9 % übertroffen. Wenn die Fachleute Recht behalten, wäre Russland erneut der mit Abstand größte Weizenlieferant am
Weltmarkt, vor den USA und der EU.
Das Exportvolumen der USA an Weizen sieht der Getreiderat für 2019/20 nun bei 27,1 Mio. t. Im März waren hier noch 700.000 t mehr erwartet worden. Die für 2018/19 erwartete Menge würde gemäß der neuen Prognose um 400.000 t oder 1,5 % verfehlt. Die diesjährige US-Weizenerzeugung veranschlagt der IGC dabei auf 50,3 Mio. t, nach 51,3 Mio. t im vergangenen Jahr.
