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28.11.2016 | 06:45 | Prognose 
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IGC rechnet mit stabiler Weizenfläche 2017/18

London - Von einer weltweit insgesamt annähernd stabilen Weizenfläche zur Ernte 2017/18 geht der Internationale Getreiderat (IGC) aus.

Weizenanbau 2017-2018
(c) proplanta
In einer frühen Projektion veranschlagen die Londoner Experten das globale Weizenareal auf 221,4 Mio. ha, verglichen mit 221,6 Mio. ha in der laufenden Kampagne. Zur Ernte 2015/16 waren fast 225 Mio. ha mit Weizen bestellt worden.

Mit Blick auf die nördliche Hemisphäre berichtete der Getreiderat am vergangenen Donnerstag (24.11.) von überwiegend guten Aussaatbedingungen. In den Vereinigten Staaten sei der Winterweizenanbau gegenüber dem Vorjahr um 2 % auf 17,4 Mio. ha eingeschränkt worden; dass sei die kleinste Fläche seit mehr als 100 Jahren, so die Fachleute. Für die EU-28 schätzen sie das Weizenareal zur Ernte 2017 nahezu unverändert zu diesem Jahr auf 26,8 Mio. ha. Dagegen wird für Russland eine Ausweitung um gut 1 % auf 26,9 Mio. ha und für die Ukraine eine im Vergleich zu diesem Jahr um mehr als 3 % größere Weizenfläche von 6,7 Mio. ha vorausgesagt. Dabei wird für beide Länder von normalen Auswinterungsraten ausgegangen.

Dem Anbauplus in Russland und der Ukraine soll eine kräftige Einschränkung der Weizenfläche in Kasachstan gegenüberstehen, und zwar um gut 8 % auf 11,0 Mio. ha. Die Regierung in Astana hatte kürzlich angekündigt, den Anbau von Ölsaaten, Gerste, Mais, Zuckerrüben und Futterpflanzen zu Lasten von Weizen stärker fördern zu wollen. In Indien hat derweil die dortige Währungsreform die Weizenaussaat ins Stocken gebracht, da einige Landwirte mangels Bargeld nicht das Saatgut bezahlen können.

Der IGC rechnet aber dennoch für das Land mit einer praktisch unveränderten Weizenfläche von 30,2 Mio. ha. Für China wird indes ein Rückgang des Weizenanbaus gegenüber 2016 um 1,5 % auf 23,9 Mio. ha ausgewiesen. Mit Blick auf die laufende Saison 2016/17 nahm der Getreiderat nur geringfügige Korrekturen vor. Die Prognose zum globalen Weizenaufkommen wurde um 0,2 Mio. t auf 748,4 Mio. t angehoben; das wären 11,6 Mio. t oder 1,6 % mehr als 2015/16. Die Erwartung bezüglich der weltweiten Handelsmenge wurde dagegen etwas zurückgenommen, nämlich um 0,8 Mio. t auf 166,2 Mio. t, was im Vergleich zum Vorjahr aber noch einer Zunahme um 1,9 Mio t entsprechen würde.
AgE
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 28.11.2016 08:59 Uhrzustimmen(88) widersprechen(101)
Eine fantastische Auseinandersetzung mit prognostisch „fehlerfreier“ Validität, der nun alle auch Glauben schenken müssen: Die Richtungsvorgaben, wen erstaunt es noch, zeigen nur Potential nach oben. Anscheinend hat der IGC aber doch die geistigen Fähigkeiten der Bauern unterschätzt. Die Kosten der Arbeitserledigung stellen für die meisten Berufskollegen innerhalb der exportorientierten Anbauregionen DEN absolut dominierenden Faktor dar. Diese Aufwendungen beeinflussen nachhaltig das Einkommen unserer Berufsgruppe. Nach 2-3Jahren von Preisstagnationen bzw. nicht seltener Rückschläge obendrauf merken doch viele mittlerweile, dass die eigenen Hosentaschen trotz aller Schinderei leer bleiben. Gerade unsere Kollegen jenseits des Teiches trifft das besonders hart. - Was also ist zu tun, will man die alljährliche Erzeugerpreisabwärtsspirale nicht in eine noch brandgefährlichere Rotation auf den Höfen versetzen!? Ein Ausweiten der Weizenanbauflächen jedenfalls macht wenig Sinn zum gegenwärtigen Zeitpunkt. // Wenn man die weltweiten Sphären des IGC allerdings verlässt und die Bilanzierungen lokaler Händler näher heranzoomt, so stellt man doch großflächig fest, dass die medial eindrucksvoll glorifizierten Mengen greifbar nicht vorgehalten werden können. Die hohen Hektarerträge - Mais weit jenseits der 10 t/ha, Weizen durchgängig über 7 t/ha als feste Berechnungsgrundlage, an der nicht gerüttelt werden darf - platzen als einzig wunderschöne Traumblase vorwitziger Illusionisten. DIE Standorte weltweit, die insbesondere mit ihrer Undurchschaubarkeit glänzen (z.B. ein unter der eigenen Transportlogistik schwächelndes Russland, eine derzeit brutal kriegs- und damit einhergehend krisengebeutelte Ukraine, faktisch und keineswegs nur „postfaktisch“ ist dieses Land im eigentlichen bankrott, etc. pp.) vermögen allerdings die erneut ausgelobten hohen Ertragserwartungen für die kommende Ernteperiode 2017/2018 absichern zu können!? Da fügt sich das wunderschöne Weihnachtsmärchen, dass gerade in den eurasischen Regionen mit keinen Auswinterungsraten zu rechnen sei, traumhaft mit ein. Warum letztere Annahme unserer unfehlbaren Hellsehergilde? Nun, weil 2016 das weltweit wärmste Jahr aller Zeiten war. Deshalb haben an letztgenannten Standorten in logischer Schlussfolgerung die Erträge sprichwörtlich in den Himmel zu schießen! - Punkt! Die Kehrseite dieser Medaille, die negativen Konsequenzen, die in anderen Regionen hieraus resultieren, blendet man in einer schönfärbenden Statistik wohlweislich vorweg einmal lieber gänzlich aus. // Lapidar wird vorstehend die Bargeld-Reform in Indien mit einem beiläufigen Sätzchen abgehandelt. Der Saatguthandel bricht dem Vernehmen nach dadurch in den ärmlichen Regionen Indiens zusammen. Leidet etwa auch die Keimfähigkeit des Getreides an sich darunter!? Wann im eigentlichen war die extrem ausgebeutete Kaste der Bauern realiter jemals imstande, sich innerhalb einer Vegetationsperiode durchgängig mit teurem Saatgut eindecken zu können!? Spricht nicht die Selbstmordrate der total verarmten indischen Bauern eine ganz eigene Sprache!? // So gilt für obiges „ZAHLEN-, DATEN- und FAKTEN-BLING-BLING“ die etwas runderneuerte Weisheit: Die Botschaft hör ich wohl, allein aber die Analysten zelebrieren gebetsmühlenartig diesen Glauben!
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