Wie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung weiter mitteilt, bedeutet dies gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um fast 3 Prozent (31.400 Hektar). Am stärksten verringert wurde mit jeweils rund 15.500 Hektar der Anbau von
Wintergerste sowie der häufig zum Bierbrauen verwendeten Sommergerste. Um knapp 9 Prozent reduziert wurde auch die Aussaat von
Winterraps (152.100 Hektar). Während die Anbaufläche von Kartoffeln mit 45 000 Hektar geringfügig unter dem Vorjahresniveau liegen dürfte, wurde die Aussaat von Silomais, der immer mehr für die Biogasproduktion verwendet wird, um fast ein Zehntel auf gut 392.000 Hektar ausgedehnt.
Nach einer ersten Schätzung haben die bayerischen Landwirte für die Ernte 2010 eine Fläche von knapp 1,1 Millionen Hektar (ha) mit Getreide (ohne Körnermais) bestellt, fast 3 Prozent bzw. 31.400 Hektar weniger als im Jahr davor. Reduziert wurde sowohl der Anbau von Winter- als auch von Sommergetreide. Während die Wintergetreidefläche um gut 2 Prozent bzw. 21.800 ha auf 922.700 ha verringert wurde, sank der Anbau der Sommerungen um nahezu 6 Prozent (9.600 ha) auf 155.300 ha.
Die Verringerung der Anbaufläche für Wintergetreide betraf nahezu alle Winterkulturen. Am stärksten sank binnen Jahresfrist die Aussaat der Wintergerste. Mit 272.200 ha wurde die Anbaufläche des Vorjahres um fast 15.400 ha bzw. gut 5 Prozent unterschritten. Die Aussaatfläche der wichtigsten Getreideart, dem Winterweizen, wurde um knapp 6.000 ha bzw. gut 1 Prozent auf rund 531.500 ha reduziert. Den prozentual stärksten Rückgang bei den
Winterungen wies mit über 7 Prozent (3.500 ha) Roggen (einschließlich Wintermenggetreide) auf, dessen Aussaatfläche auf 43.300 ha sank. Unter den Wintergetreidearten wurde für die Ernte 2010 lediglich die Aussaat von Triticale um 3.000 ha bzw. gut 4 Prozent auf 75.700 ha ausgedehnt.
Der hohe Anbaurückgang bei den Sommerungen war ausschließlich durch eine über 12-prozentige Minderung bei Sommergerste, die häufig als
Braugerste verwendet wird, bedingt. Sie wurde im Frühjahr nur noch auf 109.500 ha - 15.500 ha weniger als 2009 - ausgesät, was insbesondere an der ungünstigen Vermarktungssituation gelegen haben dürfte.
Die in den vorangegangenen Jahren zu verzeichnende Zunahme von
Silomais setzte sich auch bei der Frühjahrsaussaat 2010 fort. Binnen Jahresfrist wurde die Fläche um weitere 10 Prozent auf etwa 392.000 ha ausgedehnt. Ursächlich hierfür ist die zunehmende Nutzung zur Energiegewinnung, unter anderem in Biogasanlagen.
Die wichtigste Ölfrucht des Landes, der Winterraps, wurde auf 152.100 ha angebaut. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Flächenminderung um rund 15.000 ha bzw. fast 9 Prozent.
Beim Kartoffelanbau wird mit einer etwas geringeren Anbaufläche von 45.000 ha gerechnet. Dagegen wurde bei den Zuckerrüben ein Rückgang von rund ein Zehntel auf knapp 60.000 ha geschätzt.
Trotz des langen frostigen Winters traten bei den Herbstaussaaten kaum Auswinterungsschäden auf, sodass nur wenig Fläche im Frühjahr neu bestellt werden musste. (lfstad)