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28.11.2022 | 05:45 | Pflanzenschutzmitteleinsatz 

Integrierten Pflanzenschutz endlich auf der Fläche umsetzen

Berlin - Auf mögliche Alternativen zum chemisch-synthetischen Pflanzenschutz weist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in einer Studie hin.

Integrierter Pflanzenschutz
(c) proplanta
BUND-Bundesgeschäftsführerin Antje von Broock forderte am Mittwoch (23.11.) anlässlich der Vorstellung der Studie, den integrierten Pflanzenschutz endlich auf der Fläche umzusetzen. „Insekten- und Biodiversitätsschutz geht nicht ohne Pestizidreduktion.

Dafür brauchen wir Schutzgebiete ohne Pestizidanwendung und deutlich weniger Pestizide auf landwirtschaftlichen Flächen“, so von Broock. Sie wies darauf hin, dass sowohl im Koalitionsvertrag als auch in der Farm-to-Fork-Strategie die Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes verankert sei. Bislang liege die eingesetzte Wirkstoffmenge hierzulande aber seit Jahren bei rund 30.000 t. Für von Broock muss sich „noch einiges ändern“, damit die Landwirte stärker auf nicht-chemische Alternativen setzen.

Dazu zählt sie finanzielle Anreize für umweltfreundliche Maßnahmen und mehr Forschung zu Alternativen. Daneben hält die BUND-Bundesgeschäftsführerin ein Verbot besonders gefährlicher Stoffe für „unumgänglich“. In der vom Ecologic Institute erstellen Studie wird zwischen indirekten und direkten Pflanzenschutzmaßnahmen sowie systemischen Ansätzen unterschieden. Zu den empfohlenen ackerbaulichen Maßnahmen gehören unter anderem eine vielseitige Fruchtfolge, Mischkulturen, Zwischenfrüchte, Untersaaten und eine gezielte Sortenwahl.

Landwirtschaftliche Strukturelemente wie Hecken, Baumreihen und Blühstreifen würden die Lebensbedingungen und die Ansiedlung von Nützlingen fördern. Als physikalische und biologische Maßnahmen werden die mechanische und thermische Unkrautbekämpfung sowie die physikalische Saatgutbehandlung aufgeführt. Zudem habe der Einsatz von Makro- und Mikroorganismen das Potential, chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel effektiv zu ersetzen.

Studienautor Aaron Scheid vom Ecologic Institute zufolge gibt es bereits eine Vielzahl präventiver und direkter Pflanzenschutzmaßnahmen, die in ihrer Kombination den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel reduzieren oder sogar ersetzen können. Eine vielseitige und gut durchdachte Fruchtfolge könne das Auftreten von Krankheiten, Schädlingen und Unkräutern gezielt beeinflussen und verhindern, während die direkte mechanische Unkrautbekämpfung starken Unkrautdruck zusätzlich regulieren könne.
AgE
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