Laut aktuellen Angaben des Internationalen Getreiderates (IGC) beliefen sich die weltweiten Malzimporte 2010/11 auf 6,24 Mio. t Getreideäquivalente. Die Londoner Marktexperten hoben ihre Schätzung gegenüber Juli demnach um 100.000 t an; verglichen mit der Menge von 2009/10 erhöhte sich das globale Handelsvolumen um 352.000 t oder 6,0 %. Zuletzt waren im Wirtschaftsjahr 2007/08 weltweit ohne Berücksichtigung des EU-Binnenhandels gut 6,2 Mio. t Gerstenmalz grenzüberschreitend vermarktet worden.
In seinem neuesten Bericht weist der Getreiderat darauf hin, dass vor allem in Ländern des Fernen Ostens eine rege Biernachfrage herrscht, gestützt durch ein robustes Wirtschaftswachstum. So nahmen unter anderem dieMalzeinfuhren Vietnams, wo sich die Bierherstellung in den fünf vergangenen Jahren verdoppelt hat, gegenüber 2009/10 um ein Fünftel auf 385.000 t zu.
Thailand, Südkorea und die Philippinen steigerten ihre Bezüge ebenfalls deutlich. Aber auch die Lieferungen nach Afrika legten zu, und zwar um insgesamt 14 % auf erstmals mehr als 1,0 Mio. t. Größere Mengen als 2009/10 gingen nach Südafrika, wo die Fußball- Weltmeisterschaft den
Bierkonsum ankurbelte, sowie nach Nigeria und Kamerun.
Mit Abstand der größte Malzeinkäufer am Weltmarkt ist jedoch Brasilien, auch wenn das Land 2010/11 den Import um 55.000 t auf etwa 1,13 Mio. t drosselte. Für 2011/12 rechnet der
IGC mit Malzeinfuhren Brasiliens von 1,25 Mio. t. Auch die Importnachfrage in Fernost und von Afrika soll nochmals steigen. Weltweit erwartet der Getreiderat aktuell eine Zunahme des Gerstenmalzhandels um etwa 100.000 t oder knapp 2 % auf 6,34 Mio. t Getreideäquivalente. (AgE)