(c) proplanta Die anzustrebende pH-Klasse C bietet die Gewähr für die bestmögliche Verfügbarkeit der Makro- und Mikronährstoffe und ist Voraussetzung für hohe Nährstoffeffizienz und ausgeglichene Ernährung der Kulturpflanzen. Im Jahr 2014 lagen nur ca. 52 % der sächsischen Ackerflächen in dieser optimalen pH-Klasse C. Insbesondere in den höheren Mittelgebirgslagen Sachsens (ca. 77 % der Ackerböden in den pH-Klassen A und B) muss der Kalkversorgungszustand verbessert werden. Eine Auswertung von Bodenuntersuchungen sächsischer Praxisflächen ergab, dass in der pH-Klasse A mit einem Minderertrag von 12 % zu rechnen ist, in pH-Klasse B von 5 % (siehe Tabelle 1). Dabei waren die größten Ertragseinbußen durch nicht optimale pH-Werte beim Winterroggen zu verzeichnen. Zu hohe pH-Werte wirken sich ebenfalls negativ aus, wenn auch in geringerem Maße.
Tabelle 1: Ertrag auf sächsischen Praxisschlägen in Abhängigkeit von der pH-Gehaltsklasse (17.729 Praxisschläge aus den Jahren 2005, 2008, 2013; pH-Klasse C = 100%)
pH-Klasse |
WWeizen |
WRoggen |
WGerste |
WRaps |
Silomais |
Gesamt |
A |
89,8 |
72,8 |
92,3 |
85,2 |
98,6 |
88,1 |
B |
92,9 |
92,9 |
96,5 |
95,8 |
98,8 |
95,0 |
C |
100,0 |
100,0 |
100,0 |
100,0 |
100,0 |
100,0 |
D |
100,8 |
96,4 |
101,2 |
98,4 |
94,9 |
98,7 |
E |
96,3 |
85,2 |
99,9 |
98,3 |
94,1 |
95,0 |
Die Ermittlung des standort- und schlagspezifischen Kalkdüngungsbedarfs erfolgt mit der VDLUFA-Methode (s. Düngebedarfs- und Bilanzierungsprogramm BEFU). Weitere Informationen enthält u. a. die Broschüre Umsetzung der Düngeverordnung (LfL Sachsen 2007). Grundlage für die Bemessung des richtigen Kalkbedarfs ist die schlagspezifische Bodenuntersuchung aller 3 bis 4 Jahre.
Die Kalkung der Ackerflächen erfolgt am besten nach der Getreideernte auf die Getreidestoppel vor einer folgenden Bodenbearbeitung. Ammoniumhaltige Dünger sollten nicht zeitnah zum Kalk ausgebracht werden, da sonst die Gefahr erhöhter Ammoniakfreisetzung besteht. Düngekalke müssen den Mindestanforderungen der Düngemittelverordnung entsprechen. Sie werden mit stark voneinander abweichenden Inhaltsstoffen und Qualitätseigenschaften angeboten. Qualitätssiegel bieten hier eine gute Orientierung (z. B. DLG-Qualitätssiegel für Düngekalk).
Quelle: Dr. Michael Grunert / LfULG Dresden
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