Die Rodearbeiten kommen im gesamten Bundesgebiet zügig voran und die Flächenräumung ist entsprechend weit fortgeschritten. Obwohl die Ernte auf Hochtouren läuft, entsteht heuer kein Angebotsdruck und blieben die
Erzeugerpreise diese Woche stabil.
Angesichts der schwachen Ertragslage sind die Lagermöglichkeiten in der Landwirtschaft heuer mehr als ausreichend und viele Landwirte nutzen diese auch dazu, ihre Ware zu einem späteren Zeitpunkt zu vermarkten.
Zudem wird regional der Speisewarenanteil durch starken Befall mit
Drahtwurm und Erdraupen erheblich reduziert. Die momentan verfügbaren Mengen sind entsprechend überschaubar und für den gut durchschnittlichen Inlandsabsatz gerade mal ausreichend.
Im Export gibt es zwar schon Anfragen, Abschlüsse sind aber weiter die Ausnahme. Die Erzeugerpreise blieben stabil auf dem Vorwochenniveau. Daran dürfte sich bis zum Ende der Einlagerung auch nichts ändern.
In Oberösterreich wurden zu Wochenbeginn unverändert EUR 21,- je 100 kg bezahlt. In Niederösterreich und der Steiermark lagen die Erzeugerpreise bei EUR 16,- bis 17,- je 100 kg.
Europaweit 14,5% kleinere Ernte schafft Voraussetzung für gute Preisentwicklung
Die Voraussetzungen für eine gute Preisentwicklung am europäischen Kartoffelmarkt sind weiter intakt. Dies wird durch die aktuelle
Ernteschätzung für Großbritannien, Belgien, Frankreich, Niederlande und Deutschland bekräftigt.
Die Gesamternte in diesen fünf Hauptanbaugebieten dürfte heuer mit knapp 23 Mio. t um 14,5% geringer als im Vorjahr ausfallen. Das Ergebnis beruht auf einer 6%igen Einschränkung der Anbaufläche und auf einem erwarteten Ertragsrückgang von insgesamt 9%.
Der Anteil an Speiseware dürfte ebenfalls deutlich fallen und mit rund 515.000 t gerade mal das Niveau vom Jahr 2008 erreichen.
In Deutschland schätzt das Landwirtschaftsministerium die gesamte Erdäpfelernte mit 10,5 bis 10,8 Mio. t deutlich unter dem Rekordwert von 2011. Verantwortlich dafür seien ein Rückgang der Anbaufläche um 8% auf 238.000 ha und wegen ungünstiger Wachstumsbedingungen niedrige Ertragserwartungen von 44 bis 45 t pro ha. (bmlfuw)