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25.11.2014 | 11:05 | Kartoffelprodukte 

Kartoffeln gehen überwiegend in Verarbeitung

Hannover - Eher rund oder lieber lang, festkochend oder mehlig, in sattem gelb oder eher weiß – Kartoffeln bieten eine große Vielfalt.

Kartoffelprodukte
(c) proplanta
Den deutschen Verbrauchern reicht die von der Natur gebotene Auswahl offenbar nicht aus, sie greifen bei Kartoffelgerichten immer häufiger zu zusätzlichen Varianten.

Statt Salz-, Pell- oder Bratkartoffeln kommen nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes inzwischen deutlich häufiger Pommes, Klöße, Gnocchi, Bratkartoffeln oder Gratin aus dem Frost und andere Fertigprodukte auf Kartoffelbasis auf den Tisch.

Die Marktexperten der AMI beziffern für das Jahr 2013/14 den Frischverzehr von Kartoffeln auf nur noch 21,8 kg je Kopf und Jahr. Er hat sich damit gegenüber 1994/95 in nur 20 Jahren halbiert. Damals verzehrte jeder Bürger 42,3 kg Kartoffeln. Der Rückzug der frischen Kartoffeln ist verbunden mit dem Siegeszug von Verarbeitungs-  und Fertigprodukten. Im Jahr 2005/06 hielten sich der Frischverzehr und der Konsum von verarbeiteten Kartoffelprodukten mit jeweils knapp 32 kg je Kopf und Jahr die Waage.

Mittlerweile haben die Kartoffelprodukte, umgerechnet in Frischwert Kartoffeln, ihren Anteil auf fast 36 kg je Kopf und Jahr ausgedehnt, der Gesamtverzehr an Kartoffeln erreicht 57,7 kg. Er lag mit 72,8 kg im Jahr 1994/95 ebenfalls deutlich höher. In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts waren es sogar fast stattliche 200 kg.

Trotz dieses rückläufigen Kartoffelverzehrs haben Niedersachsens Landwirte ihren Anteil an der Kartoffelerzeugung relativ stabil halten können. Auf 105.300 ha haben sie im Jahr 2014 Kartoffeln angebaut, knapp ein Drittel dieser Fläche oder 33.500 ha waren mit Speisekartoffeln bepflanzt.

Bundesweit wuchsen auf 245.100 ha Kartoffeln, die Speisekartoffeln nahmen davon 102.500 ha ein. Damit stellt Niedersachsen deutlich mehr als 40 Prozent der gesamten Kartoffelanbaufläche. Mit einem durchschnittlichen Ertrag von knapp 48 t/ha fiel die Ernte in Niedersachsen deutlich besser aus als im enttäuschenden Vorjahr und übertraf auch das langjährige Mittel.

Die gute Ernte lässt aus landwirtschaftlicher Sicht leider die Preise deutlich sinken und schmälert damit trotz der guten Ernte die Einkommen der Landwirte. (LPD)
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