Abgespritztes Kartoffelkraut (c) proplanta
Aufgrund des trockenen heißen Wetters steht dabei insbesondere die Verhinderung von Durch- und Zwiewuchs im Vordergrund. Zur Krautminderung ist eine Strategie empfehlenswert, bei der mittels reduzierter Mittelmengen von Reglone (1,5-2,5 l/ha) oder mechanischem Krautschlagen die Blätter entfernt und anschließend (5 bis 7 Tage danach) mit z.B. Shark oder Quickdown+Toil die Stängel abgetötet werden.
Krautminderungsmittel dürfen nicht in welken Beständen eingesetzt werden. Nach einem Einsatz unter extremen Bedingungen wie Bodentrockenheit, hohen Temperaturen und hoher Sonneneinstrahlung können sie schwerwiegende Schäden, wie Gefäßbündelverbräunungen in den Knollen verursachen. Wiederaustrieb muss unbedingt verhindert werden. Um eine ausreichende Schalenfestigkeit zu erhalten, sollte die Ernte frühestens 2 bis 3 Wochen nach einer Krautabtötung erfolgen.
Durch- und Zwiewuchs kann auch durch den Einsatz von Keimhemmungsmitteln mit dem Wirkstoff Maleinsäurehydrazid, z.B. Fazor, Itcan, Himalaya, vor der Abreife begrenzt werden. Da der Einsatz dieser Mittel zu nachweisbaren Rückständen im Erntegut führt, muss er vor der Anwendung unbedingt mit der abnehmenden Hand abgesprochen werden.
Hinweis: Zur Verhinderung von Knollenfäule ist eine letzte Behandlung mit sporenabtötenden Mitteln, wie z. B. Electis, Ranman Top, Shaktis und Shirlan, wichtig. In krautreichen Beständen werden für eine optimale Benetzung 600 l/ha Wasseraufwandmenge empfohlen. Informationen zur Bekämpfung von Kartoffelkrankheiten und Mittelempfehlungen stehen im „Merkblatt Pflanzenproduktion 2015“ in Tab. 54 auf S. 64 sowie Empfehlungen zur Krautminderung in Tab. 55 auf S. 65.
(Wichtige Informationen des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 13.07.2015)
Quelle: LTZ Augustenberg