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08.09.2006 | 14:50 | Kartoffelanbau 

Kartoffelvermehrung eingeschränkt

Bonn - In Deutschland haben die Züchter/Sorten-schutzinhaber von Kartoffeln in diesem Sommer 16.400 Hektar zur Feldbesichtigung angemeldet, das waren etwa 380 Hektar weniger als 2005 und so wenig wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr.

Kartoffeln
(c) proplanta
Trotz eines Rückgangs bei den Vermehrungsflächen um 365 Hektar auf knapp 5.500 Hektar oder anteilig einem Drittel bleibt Niedersachsen mit Abstand das wichtigste Bundesland bei der Erzeugung von Pflanzkartoffeln. Die in Mecklenburg-Vorpommern mit 3.360 Hektar und in Bayern mit 2.560 Hektar zur Feldbesichtigung gemeldeten Areale änderten sich im Vorjahresvergleich weniger deutlich. Die Anteile am bundesdeutschen Areal betrugen gut ein Fünftel sowie fast 16 Prozent.

Bei der Reihenfolge der größten Sorten gab es in diesmal einige Änderungen: Rang 1 belegte Agria mit 1.256 Hektar, vor Kuras mit 951 Hektar, Marabel mit 653 Hektar und Cilena mit 537 Hektar. Während damit auf den ersten vier Plätzen alles beim Alten blieb, rückte die Sorte Karlena einen Platz vor und verwies Princess auf den sechsten Platz. Bis auf Agria büßten die aufgeführten Züchtungen alle an Fläche ein. Belana, die als Nachfolgesorte der viel diskutierten Linda eingeführt werden soll, legte in diesem Jahr um weitere 106 Hektar auf jetzt knapp 400 Hektar zu. Bereits im Vorjahr waren die Vermehrungen von ihr nahezu verdreifacht worden. Auch Gala, erst 2002 zur Vermehrung zugelassen und Pirol, eine mittelfrühe Speisesorte, hatten erheblichen Zuwachs und stehen 2006 erstmals in der Tabelle der am meisten vermehrten Kartoffelsorten.

Während im vergangenen Jahr 278 Sorten vermehrt wurden, sind es in diesem Sommer 269 Züchtungen. Allerdings zählen dazu auch Kleinstflächen, die wirtschaftlich unbedeutend sind. Bei solchen Sorten befindet sich die Vermehrung erst im Aufbau oder läuft bereits aus. 2006 wurden 15 Neuzüchtungen vom Bundessortenamt zugelasssen, während zehn Sorten abgemeldet wurden. Das in Deutschland zugelassene Kartoffelsortiment umfasst damit 214 Sorten. Zusätzlich zu diesen kann noch von 92 weiteren Sorten, die in anderen Mitgliedstaaten amtlich zugelassen sind, bei uns Pflanzgut erzeugt und verkauft werden. Damit stehen den Landwirten 306 Kartoffelsorten für Vermehrung und Anbau zur Verfügung, 13 mehr als im Vorjahr.

Wie viel von diesem Sortenspektrum in der kommenden Saison ausgepflanzt wird, bleibt abzuwarten. Wie bei Konsumkartoffeln sind auch die Erträge beim Pflanzgut witterungsbedingt erheblich niedriger als im Vorjahr. Lediglich Frühsorten konnten bisher gerodet werden. Wie sich die Verspätung bei der Ernte beziehungsweise die widrigen Wetterverhältnisse auf den Pflanzgutanfall auswirken, ist noch nicht abzusehen.

Quelle: ZMP Agrarmarkt 08.09.2006
© ZMP
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