Der Grund: Sie sind von der Miniermotte befallen. Deren
Larven fressen sich durch die grünen Blätter und sorgen dafür, dass die Bäume das Laub verlieren. Teilweise starten die Kastanien deshalb eine Art Notfall-Programm und beginnen zum zweiten Mal in diesem Jahr zu blühen.
Betroffen sind nach Angaben des Braunschweiger Julius-Kühn-Instituts (JKI), des Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, vor allem Kastanien in Parks und Alleen. Konkrete Erhebungen über die regionale
Verteilung des Befalls gebe es allerdings nicht, sagte eine Sprecherin.
Die Miniermotte allein sei für die Kastanien auch nicht wirklich lebensbedrohlich. Zu ernsthaften Problemen könne es aber kommen, wenn Sekundärkrankheiten auftreten, sagte die Sprecherin. Von Miniermotten befallene Bäume sind anfälliger für Pilze und Bakterien.
Nach Einschätzung der Niedersächsischen Landesforsten ist der Befall ähnlich stark wie in den vergangenen Jahren. Für die Waldbauern sei die Miniermotte allerdings kein nennenswertes Problem, sagte ein Sprecher. Denn in den Wäldern gebe es nur sehr vereinzelt Kastanien.
Die Miniermotte wurde in den 1990-er Jahren aus Südosteropa nach Deutschland eingeschleppt. Um sie zu bekämpfen, sollte nach Angaben des Julius-Kühn-Instituts das abgefallene Laub eingesammelt und durch Hitze vernichtet werden. Denn im Laub wächst sonst die nächste Generation der Motten heran.