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07.04.2014 | 07:20 | Aktueller Rat zum Pflanzenschutz 

Kaum Blattkrankheiten in Getreide

Dresden - Das Getreide hat sich sehr zügig entwickelt. Die Bestände befinden sich zum großen Teil bereits in der Schoßphase. Aufgrund der überwiegend trockenen Witterungsbedingungen ist die Befallssituation mit Blattkrankheiten derzeit gering.

Praxis-Tipp
(c) proplanta
Die Entscheidung für oder gegen eine spezielle Halmbruchbekämpfung steht zum Zweiknotenstadium (BBCH 32) an. Laut aktueller Prognoserechnung (Schaderregerüberwachung-Beobachtungsschläge) wird vorwiegend bei Winterweizen für Septembersaaten mit enger Getreidefruchtfolge eine entsprechende Halmbruchgefährdung ausgewiesen. Insbesondere für solche Schläge, aber auch für Risikoschläge (Winterweizen, -triticale) sollte zu gegebener Zeit in jedem Fall eine Individualprognose erfolgen.

Wird eine spezielle Halmbruchbekämpfung zu BBCH 32 erforderlich, sollte der aktuell vorhandene Befall mit Blattkrankheiten (z. B. Getreidemehltau, Septoria tritici, ggf. Gelbrost) bei der Wahl des Pflanzenschutzmittels Berücksichtigung finden. Bei einem Fungizideinsatz bis max. BBCH 37 kann bei entsprechender Präparatewahl und Aufwandmenge noch eine gewisse Nebenwirkung gegenüber Halmbruch erzielt werden.

An Winterweizen ist in anfälligen Sorten Mehltau im unteren Blattbereich zu finden. Septoria tritici ist ebenfalls vorhanden, allerdings sind die Infektionsbedingungen derzeit noch verbreitet ungünstig, so dass mit speziellen Behandlungen noch gewartet werden kann.

Die weitere Infektionsgefährdung durch Septoria tritici hängt entscheidend von den kommenden Witterungsbedingungen ab. Sind Symptome auf den unteren Blättern vorhanden und es herrschen ab BBCH 37/39 für den Pilz günstige Witterungsbedingungen vor, kann es zu Infektionen der oberen, ertragsbildenden Blattetagen kommen.

Auch das Krankheitsauftreten in Wintergerste ist derzeit noch gering. In dichten Beständen ist Mehltau im unteren Bereich vorhanden. Sollte sich dieser in der nächsten Woche auf die oberen 3 Blattetagen mit >60 % Befallshäufigkeit ausbreiten, kann ab dem Zweiknoten-Stadium eine spezielle Mehltaubehandlung in Betracht gezogen werden (Sorten mit höheren Befallswerten in der Schaderregerüberwachung: Highlight, KWS Meridian, Quadriga, Lomerit). In den meisten Fällen kann mit Maßnahmen bis zum Fahnenblattspitzen gewartet werden. Vereinzelt sind Zwergrostpusten und Netzflecken zu finden.

Bei Winterroggen sind im unteren Blattbereich Braunrostpusteln vorhanden. Vereinzelt tritt Mehltau auf. In Wintertriticale ist in anfälligen Sorten auf Gelbrost zu achten.

Quelle: Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden

> Weitere Informationen finden Sie im Pflanzenbauberater
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