Deshalb sollten vorrangig die Produkte Infinito oder der Kombipack Proxanil+Ranman Top aufgrund ihrer systemischen Eigenschaften eingesetzt werden. Jetzt dürfen auf keinen Fall mehr die systemischen Produkte Epok, Fantic M WG und Ridomil Gold MZ zum Einsatz kommen. In Beständen, wo bereits im Vorfeld systemische Produkte eingesetzt wurden, können alle am Markt befindlichen (teil)systemischen Produkte in den Folgebehandlungen mit eingeplant werden.
Auf gefährdeten Schlägen (im Umfeld Anbau von frühen Kartoffeln oder Schlägen mit Staunässe) sollte bereits zum Spritzstart zusätzlich zum (teil)systemischen Fungizid ein sporizides Mittel mit der vollen Aufwandmenge eingesetzt werden. Aufgrund des hohen Infektionsrisikos und des starken Krautzuwachses ist die Spritzfolge in engeren Spritzabständen (3 bis 4 Tage) einzuhalten. Treten Krautfäulesymptome auf, sollten sofort Stoppspritzungen durchgeführt werden.
Die beste Kurativwirkung (heilend) haben die Cymoxanil-haltigen Präparate. Bei der Auflistung der verschiedenen Mittel ist in der Klammer die Höhe des Cymoxanil-Wirkstoffgehalts in Bezug der jeweils zugelassenen Aufwandmenge je Hektar mit aufgeführt. Zur Stoppspritzung hat sich eine Tankmischung aus Curzate M WG (112,5), Carial Flex (108), Tanos (175) oder Proxanil (125) einerseits und den sporenabtötenden Produkten Ranman Top oder Shirlan bzw. Carneol, Nando 500 SC, Terminus, Winby anderseits bewährt, wobei bei dieser Mischung jeweils die volle Aufwandmenge eingesetzt werden sollte. Bei anhaltend günstigem Krautfäulewetter sollte die Spritzung bereits nach 2-3 Tagen wiederholt werden.
Bei der Entscheidung des Mitteleinsatzes spielt zusätzlich die Regenfestigkeit eines Produktes eine wichtige Rolle, wenn nach dem Antrocknen des Spritzbelages mit Starkregenereignissen zu rechnen ist. Eine Auflistung verschiedener Mittel mit z.B. der Einstufung der Regenfestigkeit ist im Merkblatt „Integrierter
Pflanzenschutz 2016“ aufgeführt.
(Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg vom 22.06.2016)