Diesem Engagement kommt gerade im ´Jahr der Biodiversität` große Bedeutung zu“, sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Montag (14. Juni 2010) anlässlich der ersten Verleihung des „Förderpreis Streuobst“ in Stuttgart. Dabei wurden beispielhafte und vorbildliche Aktivitäten, Initiativen und Maßnahmen ausgezeichnet, die der Pflege und dem Schutz der heimischen Streuobstwiesen dienen. Gurr-Hirsch beglückwünschte die Preisträgerinnen und Preisträger.
Kulturlandschaft der Streuobstwiesen stellt hohes Gut darSie sind ökologisch wertvoll, dienen der Erholung und erbringen Obst und Säfte. Streuobstwiesen gehören zu Baden-Württemberg - schließlich steht jeder zweite Streuobstbaum Deutschlands im Südwesten“, betonte die Staatssekretärin. Mit rund 9,3 Millionen Bäumen bildeten die Streuobstwiesen ein wesentliches landschaftsprägendes Element in Baden-Württemberg. „Baden-Württemberg sieht seine Verpflichtung und macht sich für den Erhalt und die Weiterentwicklung der bestehenden Streuobstkulisse stark“, sagte Gurr-Hirsch.
Mit jährlich zehn Millionen Euro wird der Streuobstbau gefördert
Wesentlich ist hierbei das Kulturlandschaftsprogramm MEKA III, aber auch die Landschaftspflegerichtlinie und die Zuwendungen zur Stärkung des ökologischen Landbaus unterstützen den Streuobstanbau. Darüber hinaus fördere das Land die Verarbeitung und Vermarktung von Streuobstprodukten in Fruchtsaftbetrieben und landwirtschaftlichen Unternehmen sowie regionale Streuobstinitiativen. Im Jahr 2009 habe man eine umfassende Bestandsanalyse über die Situation der Streuobstbestände im Südwesten in Auftrag gegeben. In einer darauf aufbauende Wertanalyse seien wichtige Maßnahmen zum Erhalt des Streuobstes auf kommunaler und auf Landesebene identifiziert worden. Der Forschungsarbeit der heimischen Hochschulen, der Universität Hohenheim und der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, komme hierbei eine entscheidende Rolle zu.
Streuobstbäume wurden weniger
„Die Streuobstbäume sind, wie die Ergebnisse der Erhebung zeigen, in den letzten beiden Jahrzehnten weniger geworden und sie leiden unter einem Pflegedefizit“, stellte Gurr-Hirsch fest. Das Land allein könne diese Entwicklung durch Finanzmittel der öffentlichen Hand nicht aufhalten. Der Erhalt der Streuobstbestände sei daher auf ein umfassendes gesellschaftliches Engagement der Vereine und Verbände, der Streuobstwiesenbewirtschafter sowie aller in Naturschutzfragen engagierter Gruppen dringend angewiesen, betonte die Staatssekretärin. „Wir sind aufgefordert, auch weiterhin alles dafür zu tun, um unsere Streuobstbestände zu erhalten“. Die Vergabe des „Förderpreises Streuobst“ leiste hierzu einen wesentlichen Beitrag.
Weitere Informationen zum Thema Streuobstbau finden Sie auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum Ernährung und Verbraucherschutz unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de. Dort steht auch die Broschüre 'Streuobstwiesen in Baden-Württemberg - Daten, Handlungsfelder, Maßnahmen, Förderung' zum Herunterladen bereit. (Pd)