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19.07.2012 | 06:21 | Anbaustatistik 

Februar-Frost verändert Landschaft in Hessen

Wiesbaden - Der starke Frost im Februar hat die hessische Landschaft verändert: Auf den Feldern wächst deutlich weniger Getreide und stattdessen mehr Mais.

Maisfeld
(c) proplanta
Wegen des Dauerregens ist die Getreideernte ins Stocken gekommen, der Mais entwickelt sich umso prächtiger.

Auf 287.000 Hektar werde in diesem Jahr Getreide angebaut, berichtete das Statistische Landesamt in Wiesbaden am Mittwoch. Damit sei die Getreidefläche um fast 13.000 Hektar kleiner als im vergangenen Jahr. Die Maisfelder wuchsen um fast 10.000 Hektar auf 53.000 Hektar. Davon sind 47.000 Hektar mit Silomais bestellt, der als Futter oder zur Biogasgewinnung angebaut wird. 2007 waren erst 28.200 Hektar Silomais angebaut worden.

Der viele Regen der vergangenen Wochen lässt die Maispflanzen in diesem Jahr besonders gut wachsen. Die Nässe ist aber ganz schlecht für die Getreideernte, die seit Anfang des Monats läuft. Immer wieder müssten die Mähdrescher Pause machen, sagte Peter Voss-Fels, Generalsekretär des hessischen Bauernverbandes. Zum einen sei der aufgeweichte Boden vielerorts nicht befahrbar, zum anderen seien die Körner zu weich zum Dreschen. Sie drohten, in den Maschinen zerquetscht zu werden. Außerdem klebe feuchte Erde an ihnen, und bei der Gerste bögen sich die nassen Grannen.

Der Hauptteil der Ernte steht noch bevor, die Bauern hoffen auf bessere Bedingungen: «Alles was wir brauchen, sind ein paar Tage normaler Sommer mit Sonne und ein bisschen Wind», sagte Voss-Fels.

Dem strengen Frost waren hauptsächlich junge Weizenpflanzen zum Opfer gefallen, deshalb mussten die Bauern einen Teil ihrer Äcker umpflügen. Stattdessen kam entweder Sommergetreide oder Mais in die Erde. Das im Frühjahr ausgesäte Sommergetreide liefert aber gegenüber  dem Wintergetreide erheblich weniger Ertrag, deshalb dürfte die Ernte diesmal schon deshalb niedriger ausfallen.

Winterweizen ist Hessens wichtigste Getreideart. Seine Anbaufläche  liegt in diesem Jahr bei 108.000 Hektar, so klein war die Fläche nach Angaben des Landesamts zuletzt in den 1950er Jahren. Im Schnitt der vergangenen Jahre waren knapp 160.000 Hektar Winterweizen angebaut worden. (dpa/lhe)
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